Kampagne der Naturfreunde Internationale gegen Plastikmüll
22. Juni 18
Zehn Millionen Tonnen Plastikabfälle landen jedes Jahr in den Weltmeeren. Beliebte Reisedestinationen wie Mallorca, die Türkei, Bali oder die Malediven kämpfen gegen die Plastikflut an ihren Stränden. Und Bilder von an Plastikmüll verendenden Meerestieren trüben die Vorfreude auf den Urlaub. Einen großen Teil des Kunststoffmülls produzieren die TouristInnen selbst – und beeinträchtigen damit nicht nur ihr eigenes Urlaubsfeeling sondern auch sensible Ökosysteme. Wie sich gerade auch im Urlaub Plastik vermeiden lässt, zeigt eine Kampagne der Naturfreunde Internationale.
Sommer, Sonne – und Plastikmüll am Strand und im Meer. Das ist die bittere Realität in vielen Urlaubsdestinationen. In Mallorca beispielsweise fallen jährlich 500.000 Tonnen Müll an, auf den Malediven sind es unvorstellbare 140 Tonnen an einem einzigen Tag, und an den Stränden Balis kämpfen Bagger gegen die Müllberge an. Der Großteil der Abfälle sind Kunststoffe, die von den UrlauberInnen selbst stammen. Es sind vor allem Einwegprodukte, wie leere Wasserflaschen und Plastiktaschen vom Einkauf im Supermarkt oder im Souvenirshop, die am Strand und im Meer landen.
Das Abfallproblem wird zusätzlich dadurch verstärkt, dass in vielen Urlaubsregionen das Abfallmanagement mangelhaft ist. „Die TouristInnen produzieren vielerorts wesentlich mehr Plastikmüll als die lokale Bevölkerung. Es liegt daher auch klar an der Tourismuswirtschaft, die Reisedestinationen beim Aufbau effizienter Abfallsammel- und Recyclingsysteme zu unterstützen – und natürlich Plastikmüll in ihrem Einflussbereich weitestgehend zu reduzieren“, sagt Cornelia Kühhas, Tourismusexpertin der Naturfreunde Internationale.
Darüber hinaus sind auch gesetzliche Rahmenbedingungen zum Eindämmen der Plastikflut notwendig. Auf den Balearen beispielsweise soll ab 2019 Hotels und Gastronomiebetrieben verboten werden, Getränke in Einweg-Plastikflaschen anzubieten; Plastikgeschirr und Einweg-Plastiktaschen werden aus den Geschäften verbannt. Auch die EU-Kommission sagt dem Plastikmüll den Kampf an – und plant ein EU-weites Verbot von Einweg-Plastikartikeln.
Ganz wesentlich ist aber nach wie vor das Verhalten der KonsumentInnen. „Im Urlaub vergessen viele auf ihr Umweltbewusstsein“, meint Cornelia Kühhas. Tatsächlich ist es so, dass die meisten von uns im Urlaub mehr Müll produzieren als zu Hause. Dinge, wie Mülltrennung oder das Vermeiden von Einweg-Tragtaschen, die zu Hause oft ganz selbstverständlich sind, werden im Urlaub vernachlässigt. „Dabei wäre es doch ganz simpel, auch im Urlaub eine Tasche zum Einkaufen mitzunehmen oder das Trinkwasser für den Strandausflug in eine wiederbefüllbare Flasche zu füllen – damit lässt sich schon mal sehr viel an Plastikmüll vermeiden!“
Naturfreunde Internationale: Urlaub am Plastikstrand