Klimaschutz-Index: Österreich bleibt im hinteren Mittelfeld

Anfang der Woche wurde der Climate Change Performance Index (CCPI) veröffentlicht. Der CCPI vergleicht 59 Länder sowie die Europäische Union in den Bereichen Treibhausgasemissionen, Erneuerbare Energien, Energieverbrauch und Klimapolitik. Damit bietet der CCPI einen umfassenden Überblick über die derzeitigen Bemühungen und Fortschritte der analysierten Staaten. Darüber hinaus wird gemessen, ob die Länder auf dem Weg zur Erreichung der globalen Ziele des Pariser Abkommens sind, indem der aktuelle Status und die zukünftigen Ziele für jede Kategorie mit einem Emissionspfad verglichen werden, der für die Begrenzung der globalen Erwärmung auf deutlich unter 2°C nötig ist.

Zwar macht Österreich im globalen Klimaschutz-Performance-Index (CCPI) einige Plätze gut, landet aber mit Platz 32 unter 60 untersuchten Ländern weiterhin nur im eher hinteren Mittelfeld. Die Umweltschutzorganisation Word Wide Fund for Nature (WWF) fordert daher sowohl die Bundesregierung als auch die neun Landesregierungen zum Beschluss der überfälligen Maßnahmen auf. „Die Politik muss sich vom Schein-Klimaschutz verabschieden und eine grundlegende Wende starten. Nur so kann Österreich auch bei internationalen Klimakonferenzen glaubwürdig auftreten“, sagt WWF-Klimasprecher Thomas Zehetner. Österreichs Ranking-Performance leide seit Jahren unter dem Stillstand bei wichtigen Gesetzen sowie dem viel zu hohen Energie- und Flächenverbrauch.

Zwar begrüßt der WWF das Klimaticket, bedauert aber zugleich Abzüge für den niedrigen CO2-Preis sowie umweltschädliche Subventionen in Milliardenhöhe. In der Gesamtbilanz konnte Österreich seine CO2-Emissionen seit 30 Jahren trotz des Ausbaus Erneuerbarer Stromprojekte nicht reduzieren. „Echter Klimaschutz erfordert einen ganzheitlichen Zugang: Wir müssen deutlich mehr Ressourcen sparen und wertvolle Böden besser schützen. Eine intakte Natur ist unser bester Verbündeter gegen die Klimakrise“, so Zehetner.

Germanwatch: CCPI als „Instrument zur Ermittlung von Vorreitern und Nachzüglern im Klimaschutz“

Der Climate Change Performance Index (CCPI), der seit 2005 jährlich veröffentlicht wird, verfolgt die Anstrengungen der Länder zur Bekämpfung des Klimawandels. Als unabhängiges Monitoring-Instrument soll er die Transparenz in der internationalen Klimapolitik erhöhen und einen Vergleich der Klimaschutzbemühungen und -fortschritte einzelner Länder ermöglichen.

Vor dem Hintergrund der Umsetzungsphase des Pariser Abkommens will der CCPI den Prozess der Anhebung der Klimaziele beeinflussen. „Als langjährig bewährtes und zuverlässiges Instrument zur Ermittlung von Vorreitern und Nachzüglern im Klimaschutz kann der CCPI ein wirkungsvolles Instrument sein, um Regierungen für ihre Verantwortung zum Handeln in der Klimakrise zur Rechenschaft zu ziehen und einen Wettlauf an die Spitze des Klimaschutzes anzuregen“, erklärt die Entwicklungs- und Umweltorganisation Germanwatch auf ihrer Website. Gemeinsam mit NewClimate Institute und dem Climate Action Network veröffentlicht Germanwatch den Index jährlich.

 

Germanwatch: Über den CCPI

Germanwatch: Klimaschutz-Index 2023: Hintergrund und Methode

CCPI: Klimaschutz-Performance-Index

Greenpeace zu Klimaschutz-Index: Österreich abgeschlagen im Mittelfeld

NewClimate Institute

Climate Action Network