Klimazölle könnten EU Milliarden bringen

9. Aug 2018

Schon seit längerer Zeit wird in Europa die Möglichkeit von Klimazöllen diskutiert. Diese könnten auf Produkte eingehoben werden, die nach Europa importiert werden und bei deren Herstellung mehr CO2 anfällt als bei europäischer Produktion. Nun hat das WIFO Modelle für ein solches Vorhaben berechnet.

BefürworterInnen sehen in solchen Klimazöllen eine Möglichkeit, klimafreundliche Produktion zu fördern, indem schädlichere Produkte verteuert werden. Zudem könnten die Einnahmen zum EU-Budget beitragen. Je nach Ausgestaltung könnte etwa im Jahr 2027 ein CO2-Importzoll von etwa 100 Euro pro Tonne CO2 bei angenommener gleichbleibender CO2-Intensität der importierten Produkte zwischen 70 und 180 Mrd. Euro einbringen. Das rechneten die Experten des WIFO, Margit Schratzenstaller, Alexander Krenek und Mark Sommer, vor. Diese Summen würden ein Drittel bis 90 Prozent des von der EU im Mai vorgeschlagenen Jahresbudgetrahmens ausmachen.

Klimazölle könnten auch verhindern, dass Unternehmen aufgrund von höheren Klimaschutz-Auflagen in Länder außerhalb der EU abwandern, da dadurch Ungleichgewichte im Wettbewerb ausgeglichen würden, so das WIFO. Zudem würden sie Den EU-Mitgliedstaaten eine Reduktion ihrer EU-Beiträge ermöglichen.

 

orf.at: Klimazölle könnten EU zig Milliarden einbringen