Koalition für globale Schutzflächen

21. Jan 21

Rund 50 Staats- und Regierungschef*innen bekannten sich im Rahmen des One Planet Summits 2021 der High Ambition Coalition (HAC) for Nature and People in der vergangenen Woche zu diesem Ziel. Die High Ambition Coalition (HAC) für Natur und Menschen ist eine zwischenstaatliche Gruppe von mehr als 45 Ländern, die von Costa Rica und Frankreich sowie vom Vereinigten Königreich als Co-Vorsitzender geleitet wird und sich für ein globales Abkommen für Natur und Menschen einsetzt, die den beschleunigten Artenverlust aufhalten und den Schutz lebenswichtiger Ökosysteme verstärken wollen.

Im Mittelpunkt des One Planet Summits 2021 standen der Biodiversitätsschutz bzw. konkrete Maßnahmen zum Erhalt und zur Wiederherstellung der biologischen Vielfalt und systemische Veränderungen der Volkswirtschaften. Dabei wurden Schutzgebiete, Agrarökologie, Finanzierungsfragen und Tropenwald- sowie Gesundheitsschutz thematisiert. Organisiert von Frankreich, den Vereinten Nationen und der Weltbank, trafen einander virtuell Staats- und Regierungschef*innen, internationale Organisationen, Finanzinstitutionen, Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen. Auch die EU-Kommission nahm an diesem Event teil.

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel verkündete, dass Deutschland sich ebenso an der internationalen HAC-Initiative beteiligen werde. Sie warb beim Gipfel außerdem für die Internationale Allianz zur Reduzierung von Gesundheitsrisiken im Wildtierhandel. „Deutschland geht in der EU und international engagiert voran, um Flächen an Land und im Meer effektiv zu schützen. Doch wir können unsere Ziele nur gemeinsam erreichen“, bekannte Bundesumweltministerin Svenja Schulze. „Nötig sind ein Netzwerk aus gut und fair geführten Schutzgebieten und eine nachhaltige Naturnutzung, die nicht an Grenzen Halt macht. Ich setze mich für einen Naturschutz ein, der zugleich die Menschen in den Schutzgebieten und um die Schutzgebiete herum einbezieht.“

Im Vorjahr hatte das Bundesumwelt (BMU)- und Bundesentwicklungsministerium (BMZ) gemeinsam mit internationalen Partner*innen diese Initiative gestartet. Bereits im vergangenen Oktober hatte der EU-Umweltrat unter Führung der deutschen EU-Ratspräsidentschaft das 30-Prozent-Ziel als einen Eckpfeiler der EU-Biodiversitätsstrategie für 2030 verabschiedet.

„Mit dem Bekenntnis zum 30-Prozent-Ziel muss Deutschland jetzt auch deutlich tiefer in die Tasche greifen, um die Umsetzung dieses ehrgeizigen Ziels unter Anerkennung und Unterstützung der Rechte indigener Völker zu unterstützen“, sagte Dr. Georg Schwede, Representative Europe, Campaign for Nature. Gremien wie der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) forderten schon länger deutlich erhöhte Anstrengungen zum wirksamen Schutz global wichtiger Land- und Meereslebensräume als einen entscheidenden Beitrag zur Bewältigung der Biodiversitäts- und Klimakrise, unterstrich Schwede.

Sofern es angesichts der Corona-Pandemie möglich ist, soll der auf dieses Jahr verschobene UN-Gipfel zum Übereinkommen zur biologischen Vielfalt (CBD) im chinesischen Kunming einen neuen globalen Rahmen für den Umgang mit Biodiversität setzen.

 

One Planet Summit 2021

High Ambition Coalition Event

BMU-Pressemitteilung: One Planet Summit: Deutschland setzt sich für besseren internationalen Schutz der biologischen Vielfalt ein

Reaktion von Campaign for Nature

Vorab-Berichterstattung bei Euractiv: One Planet Summit: Die Finanzwelt am Krankenbett der Biodiversität

Deutscher Naturschutzring