Kohleausstieg geht in der EU viel zu langsam voran

11. Juli 19

In vielen EU-Ländern sind fossile Brennstoffe auch heute noch im Stromsektor die primäre Energiequelle. Besonders der Kohleausstieg verläuft in Europa weit langsamer als erhofft. Das dokumentieren neu zusammengestellte Daten in einem Bericht der Klimaschutzorganisation Sandbag.

Acht EU-Staaten, die noch Kohle verstromen, wollen bis 2030 gänzlich auf Kohlekraftwerke verzichten und diese mit erneuerbaren oder zumindest umweltfreundlicheren Energiequellen ersetzen. Darunter sind mit Frankreich, Italien, Irland, Portugal und auch Österreich, allerdings einige Länder, die bisher schon kaum auf Kohlekraft setzen.

Mehrere Kohle-Schwergewichte wollen dagegen noch bis weit nach 2030 Klima und Umwelt mit Emissionen verpesten. Vor allem Kohleweltmeister Deutschland, das nach aktuellen Plänen erst 2038 aussteigen will und Polen, wo keine deutliche Reduktion geplant ist.

Laut den AutorInnen des Sandbag-Berichts führe kein Weg daran vorbei, dass die EU-Länder ihren Kohleausstieg beschleunigen und zu erneuerbaren Energiesystemen übergehen. Zumindest, wenn sie die Klimaziele des Pariser Abkommens erreichen und damit massive wirtschaftliche und ökologische Schäden abwenden wollen.

 

Der Standard: Kohlekraftwerke in Europa: Diese Länder und Konzerne verpesten die Luft