KWS-Patente gefährden Pflanzenzucht in Europa

Diese hat in den letzten Jahren vermehrt Patente auf konventionell gezüchtete Pflanzen angemeldet. Diese Patente gefährden das gesetzlich garantierte Züchterprivileg für konventionell gezüchtete Pflanzen, das die freie Zucht mit allen auf dem Markt befindlichen Pflanzensorten erlaubt. "Keine Patente auf Saatgut!" veröffentlicht heute einen Bericht zu den Patenten der Firma KWS, in dem gezeigt wird, welche Risiken von derartigen Patente für die Pflanzenzucht ausgehen.

KWS-Patente bzw. Patentanträge betreffen auch Österreich

So gilt beispielsweise auch hier ein Patent auf die Züchtung von Mais mit verbesserter Verdaulichkeit und ein weiteres auf einen kühle-toleranten Mais. Auch ein Patentantrag auf Zuckerrüben, die gegen eine wichtige Pflanzenkrankheit resistent sind, betrifft Eigenschaften, die sich auch in Sorten finden, die in Österreich vermarket werden. Das bedeutet: Die kleinen und mittelständischen Züchter:innen haben keinen freien Zugang zu Sorten mit diesen Eigenschaften.

Der freie Zugang zur Vielfalt ist gerade in Zeiten der Klimakrise unsere Lebensversicherung, eine Voraussetzung für die Entwicklung lokal angepasster Sorten, die unsere Ernährung sicherstellen. Dieser Missbrauch des Patentrechtes, der uns in die Abhängigkeit von einigen wenigen Konzernen treibt, muss gestoppt werden. Der wichtigste Schritt ist die Novelle des österreichischen Patentgesetzes, die wie vom zuständigen Klimaministerium vorgeschlagen die Lücken im Patentrecht endlich schließen muss. (Quelle: ARCHE NOAH)

Bericht "KWS-Patente gefährden Pflanzenzucht in Europa" (Dezember 2022)