Landwirtschaftsministerium: ÖROK legt erste Maßnahme aus der Bodenstrategie vor

Die Österreichische Raumordnungskonferenz (ÖROK) setzt bereits jetzt erste Maßnahmen aus dem in der Bodenstrategie enthaltenen Aktionsplan um. Ab sofort sind neue, detaillierte und verlässliche Daten über das tatsächliche Ausmaß der Flächeninanspruchnahme für Siedlung, Verkehr, Freizeit, Erholung und die Entsorgung in Österreich verfügbar. Die nun vorliegenden Daten zum Stand der Flächeninanspruchnahme und Versiegelung wurden für die Raumordnungskonferenz mittels eines neuen Datenmodells vom Umweltbundesamt berechnet. Mit Stand 2022 wurden rund 6,7 Prozent der Landesfläche in Anspruch genommen, das entspricht rund 17 Prozent des Dauersiedlungsraums. Damit liegt Österreich bei der Flächeninanspruchnahme im europäischen Mittelfeld.

Der in Anspruch genommene Flächenanteil setzt sich zu 30,4 Prozent aus Verkehrsflächen, 61,2 Prozent aus Siedlungsflächen, 5,8 Prozent aus Freizeit- und Erholungsflächen sowie 2,6 Prozent aus Ver- und Entsorgungsflächen zusammen. Zur Flächeninanspruchnahme zählen beispielsweise Parks, Gärten, Gebäude, Verkehrsflächen sowie Flächen für die Ver- und Entsorgung. Werden Flächen durchgehend mit einer wasser- und luftundurchlässigen Schicht abgedeckt, spricht man von Versiegelung. Der Anteil an versiegelten Flächen an der Flächeninanspruchnahme liegt bei 52 Prozent. Damit sind rund 3,5 Prozent der Fläche Österreichs versiegelt, das entspricht rund 9 Prozent des Dauersiedlungsraums. Erste Veränderungen bei Flächeninanspruchnahme und Versiegelung werden 2024 verfügbar sein und Auskunft über die Fortschritte bei den Reduktionszielen geben.  
„Mit dem Monitoring hat die Raumordnungskonferenz nun einen wichtigen Schritt zur Umsetzung der Bodenstrategie geschaffen. Für die Einigung auf die konkrete Zielvorgabe in der Bodenstrategie gilt es weiterhin Überzeugungsarbeit unter allen ÖROK-Partnern zu leisten. Umso erfreulicher ist es, dass bereits ein breiter Konsens zu den Maßnahmen in der Strategie besteht“, so Totschnig. Die im Aktionsplan der Strategie beschriebenen Maßnahmen reichen von landwirtschaftlichen Vorrangzonen, der Reduktion von Baulandüberhängen über die Einschränkung flächenintensiver Nutzungen. Im Rahmen der Raumordnungskonferenz haben sich die Gemeinden, Städte, die Länder und alle Ministerien darauf geeinigt, die Arbeiten an der Umsetzung des Aktionsplans zur Bodenstrategie unverzüglich in Angriff zu nehmen.  

Unsere Böden sind die Grundlage, damit wir Lebensmittel produzieren können. Zahlreiche leerstehende Gebäude in unseren Orts- und Stadtkernen werden nicht genutzt. Um den Bodenverbrauch zu reduzieren, müssen bereits in Anspruch genommene Flächen effizient genützt werden. Deshalb werden für die Reaktivierung von Leerständen und zur Aufwertung von lebendigen Orts- und Stadtkernen 26 Mio. Euro zur Verfügung gestellt. Konkret werden mit diesen Mitteln beispielsweise die Sanierung von Leerständen gefördert und den Einsatz von Leerstands-Managerinnen und -Manager unterstützt.

Totschnig: ÖROK legt erste Maßnahme aus der Bodenstrategie vor