Landwirtschaftsministerium: Österreich im EU-Spitzenfeld bei Bio-Konsumation
Österreich bleibt das erste EU-Bioland, das gelingt mit dem "Aktionsprogramm Biologische Landwirtschaft", der neuen Gemeinsamen Agrarpolitik und mit den Konsument:innen als wichtige Partner. Unter Berücksichtigung der Nachfrage soll der Bio-Flächenanteil bis 2030 auf 35 Prozent ausgeweitet werden. Es zeigt sich, dass Bio trotz allgemeiner Teuerung krisenfest ist.
Dass die hoch gesteckten Ziele auch erreicht werden können, zeigt die im Auftrag der AMA-Marketing durchgeführte qualitative Bio-Motivanalyse vom August 2022. Waren vor zehn Jahren die Motive für Bio-Einkäufe noch primär die Selbstfürsorge und der gute Geschmack, so entscheiden sich Konsument:innen heute stärker wegen Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Umweltschutz und Tierwohl für Bio. Dieser Trend lässt sich auch entsprechend durch Zahlen aus dem RollAMA-Haushaltspanel belegen. Die Umsätze mit Bio-Lebensmitteln im Lebensmitteleinzelhandel sind 2022 um 3,7 Prozent gestiegen, während die gekaufte Menge an Bio-Lebensmitteln um 3,5 Prozent gesunken ist. Vergleicht man die Zahlen mit dem Vor-Corona-Jahr 2019, dann ist ein klarer Aufwärtstrend deutlich zu sehen: Mengenmäßig gab es von 2019 bis 2022 eine Steigerung um 31,2 und wertemäßig um 42,7 Prozent. Der Bio-Anteil im Lebensmitteleinzelhandel hat 2022 mit 11,5 Prozent über alle Warengruppen hinweg einen neuen Höchststand erreicht.
Bio-Erfolgsgeschichte in Österreich
Die Preissteigerungen im Jahr 2022 betreffen konventionelle Lebensmittel mit einem Plus von 11,5 Prozent wesentlich stärker als Bio-Lebensmittel, die um 7,5 Prozent teurer geworden sind. Das zeigt, dass sich Bio in der Zeit der allgemeinen Teuerung als krisenfest erwiesen hat. Derzeit werden in Österreich 24.196 Höfe biologisch geführt, was einem Anteil von 22,5 Prozent aller landwirtschaftlichen Betriebe entspricht. Die Biobetriebe bewirtschaften insgesamt 688.809 Hektar Fläche, das sind knapp 27 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Fläche. Seit 2015 ist damit die Anzahl der Biohöfe um 17 Prozent angestiegen und die biologisch bewirtschaftete Fläche um satte 25 Prozent gewachsen.