Lkw-Hersteller wollen mit dem Verbrennungsmotor brechen

15. Jan 21

Auf Grundlage wissenschaftlicher Beratung haben unter dem Dach der Verbands europäischer Automobilhersteller (ACEA) die Lastkraftwagen-Hersteller CNH, Daimler, DAF, Ford, MAN, Scania und Volvo letzten Dezember eine gemeinsame Erklärung mit Wissenschaftler*innen des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) abgegeben. Darin bekennen sich die LkW-Hersteller zu einem Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe bis 2040.

Die Erklärung skizziere den Fahrplan und die Bedingungen für die Transformation des Straßengüterverkehrssystems. Dazu gehörten neben Investitionen auch politische Instrumente wie Straßennutzungsgebühren, die sich an den CO2-Emissionen orientieren, und ein Energiebesteuerungssystem, das sich am Kohlenstoff- und Energiegehalt ausrichte. Entscheidend für den Betrieb von emissionsarmen und emissionsfreien Lkws sei auch die entsprechende Infrastruktur zum Laden und Betanken. Nach Ansicht von ACEA und PIK könne die Bepreisung von CO2-Emissionen eines der wirksamsten Instrumente sein, da emissionsfreie Fahrzeuge einfach nicht durchstarten werden, solange Diesel billiger bleibe.

„Wenn der Straßengüterverkehr seine Rolle im Dienste der Gesellschaft beibehalten soll, müssen wir so schnell wie möglich von fossilen Brennstoffen wegkommen. Wir sind nicht nur davon überzeugt, dass es notwendig ist; wir wissen auch, dass es möglich ist. Und wir sind bereit, es zu verwirklichen. Aber wir können es nicht alleine tun, wir brauchen die politischen Entscheidungsträger und andere Interessenvertreter, die sich mit uns zusammentun“, sagte Henrik Henriksson, Vorsitzender des Nutzfahrzeugausschusses des ACEA und CEO von Scania.

„Die Wissenschaft zeigt uns, dass wir heute handeln müssen, wenn wir das Überschreiten gefährlicher Kipp-Punkte im Erdsystem vermeiden wollen – indem wir alle verfügbaren Lösungen kombinieren, um einen schnellen Wechsel zur Kohlenstoff-Neutralität zu erreichen", betont der Erdsystemwissenschaftler Johan Rockström vom PIK. „Emissionsfreie Fahrzeuge werden nicht nur die CO2-Emissionen senken, sondern auch die Luftqualität weiter verbessern – ein Faktor von entscheidender Bedeutung für die menschliche Gesundheit. Mit der ACEA/PIK-Kooperation ist ein erster Schritt getan für die Zusammenarbeit von Industrie und Wissenschaft in einer strategischen Partnerschaft, um auf der Grundlage wissenschaftlicher Informationen den Übergang zur Nachhaltigkeit zu beschleunigen.

 

PIK: Alle neu verkauften Lastwagen müssen bis 2040 frei von fossilen Brennstoffen sein, erklären Fahrzeughersteller und Klimaforscher

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