"Luft-100er" – kein Tempolimit für Elektroautos

25. Mai 18

Ab kommendem Jahr aber sollen E-Autos beim sogenannten „Luft-100er“ mit 130 km/h auf der Überholspur an allen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor vorbeirauschen: Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) kündigte gestern an, dass elektrisch betriebene Fahrzeuge von IG-Luft-Tempolimits generell ausgenommen sein sollen.

„Alle E-Autos, die über das grüne Kennzeichen (ein optional erhältliches Kennzeichen für elektrisch angetriebene Fahrzeuge, Anm.) identifizierbar sind, sollen künftig von Geschwindigkeitsbegrenzungen gemäß IG-Luft ausgenommen werden“, erklärte Köstinger in einer Aussendung.

Sie wolle noch heuer die gesetzlichen Rahmenbedingungen schaffen, damit die Länder, die letztendlich für die Maßnahmen gemäß IG-Luft zuständig sind, die Möglichkeit hätten, diese Ausnahmen umzusetzen. Die Neuregelung könnte im Idealfall bereits Anfang 2019 in Kraft treten.

Ein Sprecher der Ministerin erklärte, dass man jetzt mit den Ländern sprechen werde. Eigentlich könnte das Ministerium die Ausnahme verordnen, weil das IG-L ein Bundesgesetz ist. Man wolle aber im Dialog mit den Bundesländern zu einer Lösung kommen. Ziel sei jedenfalls, österreichweit eine einheitliche Vorschrift zu schaffen - und diese soll eben E-Autos vom Tempolimit ausnehmen.

In der Aussendung erklärte die Ministerin die Maßnahme mit der Attraktivitätssteigerung von Elektrofahrzeugen. „Mit dieser Maßnahme wollen wir ein starkes Zeichen für die Unterstützung von sauberer Mobilität setzen.“ Die Ausnahme der E-Pkw beim IG-Luft-Hunderter soll einer von vielen Anreizen zum Umstieg auf die umweltfreundlichen Autos sein.

In Österreich waren laut Statistik Austria mit Ende 2017 exakt 14.618 Pkw mit elektrischem Antrieb auf den Straßen unterwegs. Allein im vergangenen Jahr wurden 5433 E-Autos neu zugelassen. Ein wesentlicher Grund dafür dürfte die Prämie in Höhe von 4000 Euro sein, die die Regierung gewährt. (rie)

 

Die Presse