Mehrheit für Deponie-Verbot für Plastikmüll

Circular Economy Package (Abfall)

Viele Kunststoffabfälle werden in der EU-Gesetzgebung bislang nicht spezifisch geregelt, das Plastikmüllaufkommen in den Meeren wächst, und die Mängelliste der europäischen Abfallpolitik im Umgang mit Plastikmüll ist lang. Deshalb hatte die EU-Kommission Anfang des Jahres ein Grünbuch zu Kunststoffabfällen vorgestellt und eine öffentliche Konsultation hierzu gestartet. Am Montag stellte EU-Umweltkommissar Janez Potočnik erste Ergebnisse der Konsultation vor.

Auf der Konferenz „Die Rolle des Plastikmülls in einer Kreislaufwirtschaft“ sagte Potočnik, dass eine große Mehrheit der TeilnehmerInnen der Konsultation ein eindeutiges Votum für ein Deponie-Verbot für Plastikmüll abgegeben hätte. Auch höhere Recyclingquoten und strengere Exportkontrollen fänden bei einer Mehrheit der Befragten Zustimmung. Viele Antworten auf die Konsultation sprächen sich auch für ein Reduktionsziel für Plastikmüll in den Meeren aus, ergänzte der Umweltkommissar und kündigte eine Gesetzesinitiative zum Verbot oder zur Besteuerung von Plastiktüten an.

Die einzelnen Reaktionen und das Gesamtergebnis der Konsultation wurden bislang aber noch nicht veröffentlicht.

Dass Sammelziele und Recyclingquoten nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch sinnvoll sind, zeigt eine Studie des Beratungsunternehmens Frost & Sullivan anhand des Recyclingmarktes für Elektroschrott. Aufgrund der vereinbarten Ziele und Quoten der Richtlinie über Elektro- und Elektronikgeräte (WEEE-Richtlinie) wird dieser Recyclingmarkt bis zum Ende des Jahrzehnts seine Erträge von derzeit rund 0,9 Milliarden Euro auf bis zu 1,3 Milliarden Euro steigern können. [ih, Quelle: DNR]

Quelle, DNR: Mehrheit für Deponie-Verbot für Plastikmüll
Rede von EU-Umweltkommissar Janez Potočnik (Englisch)
Pressemitteilung von Frost & Sullivan (Englisch)