Mitreden bei der lebenswichtigen Ressource Wasser: Öffentlichkeitsbeteiligung zu wichtigen Wasserthemen wurde mit 21. Jänner 2015 für 6 Monate gestartet

Wasser, Meere & Fischerei

Wie der zukünftige Weg für unsere Gewässer aussehen kann, steht in den Entwürfen des 2. Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplans und des 1. Nationalen Hochwasserrisikomanagementplans, die seit gestern bis 21. Juli 2015 zur Stellungnahme aufliegen. Der Zustand unserer Gewässer muss in den nächsten Jahren weiter verbessert und nachhaltig gesichert werden. Gleichzeitig soll das Hochwasserrisiko reduziert sowie das Restrisiko bewusster wahrgenommen werden.

Die EU-Wasserrahmenrichtlinie fordert, dass unsere Gewässer ökologisch funktionsfähige Lebensräume für Tiere und Pflanzen sein müssen und gleichzeitig unterschiedliche Nutzungsansprüche der Menschen erfüllen können. Es ist eine unverzichtbare Ressource für die Landwirtschaft, für Freizeit, Tourismus und Energiewirtschaft. Die nationale Umsetzung dieses Zieles erfolgt durch einen Gewässerbewirtschaftungsplan. Dieser legt fest, wie und wann das Ziel des „guten Zustands“ der Gewässer erreicht werden soll. Der erste Bewirtschaftungsplan wurde 2010 veröffentlicht. In der Zwischenzeit wurden viele wertvolle Maßnahmen an unseren Gewässern gesetzt: Fischaufstiegshilfen wurden errichtet, Flüsse und Bäche wurden naturnaher gestaltet, der Ausbau von Kanal und Kläranlagen weiter vorangetrieben und auch diffuse Einträge reduziert.

Die EU-Hochwasserrichtlinie fordert, dass bis 2015 umfassende Maßnahmenprogramme zur Reduktion der Hochwasserrisiken vorgelegt werden. Die Nationale Umsetzung dieses Ziels erfolgt durch den Hochwasserrisikomanagementplan. Dieser legt fest, durch welche Maßnahmen das Ziel der Reduktion von Hochwasserrisiken erreicht werden soll.

Der Umweltdachverband wünscht sich eine ambitioniertere Herangehensweise für die Zielerreichung in der 2. Planungsperiode 2016-2021. "Die Wasserrahmenrichtlinie ist eines der wichtigsten Leitinstrumente des nationalen Gewässerschutzes. Die Anzahl der bisherigen Sanierungsmaßnahmen reicht jedoch nicht aus, um den Zustand unserer Gewässer nachhaltig zu sichern bzw. zu verbessern und damit den Anforderungen der Wasserrahmenrichtlinie gerecht zu werden. Wir erwarten daher von diesem jetzt zur Diskussion stehenden 2. NGP, dass ein ambitionierteres Sanierungsprogramm im Zentrum steht", so Franz Maier, ehrenamtlicher Präsident des Umweltdachverbandes.

Die 2013 durchgeführte Bestandsaufnahme der heimischen Gewässer zeigte auf, dass für 2/3 aller Gewässer noch immer das Risiko besteht, bis zur Zwischenetappe 2021 den guten ökologischen Zustand zu verfehlen. "Angesichts dieser prognostizierten Zielverfehlung erweisen sich die bislang gesetzten Maßnahmen als quantitativ nicht hinreichend", ergänzt Manuel Hinterhofer, Geschäftsführer des Österreichischen Fischereiverbandes und Vizepräsident des Umweltdachverbandes.

BMLFUW Pressemitteilung
Umweltdachverband Pressemitteilung
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Entwürfe und weitere Information zur Öffentlichkeitsbeteiligung
Broschüre zum 2. Nationalen Gewässerbewirtschaftungsplan
Broschüre zum 1. Nationalen Hochwasserrisikomanagementplan