Müllverbrennungsanlagen sollen in Zukunft besser kontrolliert werden

18. Mai 18

Nach dreijährigen Verhandlungen hat sich die technische Arbeitsgruppe des Sevilla-Prozesses Ende April auf neue Umweltstandards für Müllverbrennungsanlagen geeignet.

Die neuen Referenzdokumente für die beste verfügbare Technik (BREF) sehen vor, dass der Ausstoß von Quecksilber und Dioxinen durch die Abfallverbrennung kontinuierlich beziehungsweise semi-kontinuierlich überwacht wird. Das Europäische Umweltbüro (EEB) nahm als Umweltvertreter an der Arbeitsgruppe teil und sieht in den neuen Überwachungsregeln eine Möglichkeit, die wahren Umweltauswirkungen der Anlagen besser zu erfassen.

In Bezug auf die beschlossenen Grenzwerte für Quecksilber (20mg/Nm3) und Stickstoff (150mg/Nm3 für neue und 180/Nm3 für Anlagen ohne Katalysator) sieht das EEB noch viel Potential für Verbesserungen. In einer Bewertung der neuen Referenzdokumente stellt es fest, dass „die neuen Standards nicht gewährleisten, dass die neuesten und besten Techniken verwendet werden, um die Emissionen zu senken. […] Verbrennungsanlagen werden noch viele Jahre lang mehr verschmutzen dürfen als notwendig.“

Neben dem EEB nahmen auch Vertreter*innen der Industrie, der Mitgliedstaaten und der Kommission an der Arbeitsgruppe teil. Bevor die neuen Standards in die Industrieemissionsrichtlinie übernommen werden, müssen noch das zuständige Forum und der Ausschuss der Mitgliedstaaten zustimmen. Nach der Veröffentlichung müssen die neuen Vorgaben innerhalb von vier Jahren umgesetzt werden.

 

Quelle: Deutscher Naturschutzring