Neue Akkreditierungsstelle für Emissionszertifikate
Nach der Harmonisierung des Nationalen Emissionszertifikatehandelsgesetzes mit dem neuen zweiten europäischen Emissionshandelssystem EU-ETS 2, hat für Inverkehrbringer von fossilen Heiz- und Treibstoffen wie Benzin, Diesel, Erdgas oder Heizöl eine zweijährige Implementierungsphase begonnen. Rund 275 Handelsteilnehmer in Österreich unterliegen seitdem in Bezug auf ihre Emissionen neuen Reportingpflichten gemäß EU-ETS 2 und müssen bis 30. April 2026 eine elektronische Meldung beim betreffenden Amt für den nationalen Emissionszertifikatehandel einreichen. Die nötigen Prüfbescheinigungen können nun bei Quality Austria Certification, der ersten österreichischen Akkreditierungsstelle für EU-ETS 2, eingeholt werden.
Akkreditierte Prüfstelle geht an den Start
EU-ETS 2 umfasst CO2-Emissionen aus der Überführung von Brennstoffen in den freien Verkehr durch Handelsteilnehmer. Darunter fallen Brenn- und Kraftstofflieferanten für Bereiche wie Straßenverkehr und Raumwärme an Endverbraucher, aber auch Brenn- und Kraftstofflieferanten für die gewerbliche Produktion industrieller Wärme- und Stromerzeugung. Mit dem Jahr 2025 startet EU-ETS 2 mit einer zweijährigen Implementierungsphase, in welcher Monitoring- und Berichtspflichten für die Handelsteilnehmer bestehen. EU-ETS 2 ist Teil des „Fit for 55“-Pakets der Europäischen Union zur Erreichung der Klimaziele. „Wir freuen uns, dass Quality Austria Certification von Akkreditierung Austria die Zulassung als akkreditierte Prüfstelle zur Verifizierung nach EU-ETS 2 erhalten hat. Wir sind damit zentraler Ansprechpartner für österreichische Handelspartner wie Lagerhäuser, Heizöl- und Kohlehändler und andere Brenn- und Treibstofflieferanten“,sagen Christoph Mondl und Werner Paar, Co-Geschäftsführer von Quality Austria Certification.
Rund 275 Handelsteilnehmer, die Heiz- und Brennstoffe wie Erdgas, Flüssiggas, Kohle, Benzin, Diesel und Heizöl in Verkehr bringen, sind in Österreich von den neuen Berichtspflichten gemäß EU-ETS 2 betroffen. Diese müssen mit dem Jahr 2025 ihre Emissionen überwachen und jeweils bis 30. April des Folgejahres eine elektronische Meldung beim betreffenden Amt für den nationalen Emissionszertifikatehandel einreichen. Wichtig ist dabei die Prüfung durch eine externe, unabhängig akkreditierte Prüfstelle inklusive einem positiven Prüfgutachten.
Zusätzliches Emissionshandelssystem auf EU-Ebene
EU-ETS 2 ist ein neues, eigenständiges Emissionshandelssystem der EU, mit dem ab 2027 Emissionen aus den Bereichen Gebäude (Brennstoffe) und Straßenverkehr (Treibstoffe) bepreist werden. Anstelle einer Belastung der Endverbraucher, sind Brenn- und Treibstofflieferanten verpflichtet, Emissionszertifikate zum Ausgleich ihrer Emissionen zu erwerben. In diesem Jahr startet EU-ETS 2 in Österreich nach einer Harmonisierung mit dem Nationalen Emissionshandelszertifkategesetz mit einer zweijährigen Implementierungsphase.
Position des EEB zur Schwächung des ETS 2
Die EU-Regierungen, die wegen der hohen Kohlenstoffpreise besorgt sind, drängen die Kommission, die Regeln für die Marktstabilitätsreserve zu lockern, damit mehr Emissionszertifikate in den neuen ETS2-Kohlenstoffmarkt für den Straßenverkehr und Gebäude aufgenommen werden können. Umweltorganisationen warnen, dass ein solcher Schritt die Klimaziele der EU untergraben würde. Das Europäische Umweltbüro und Carbon Market Watch betonen, dass der einzig sinnvolle Weg, um hohe Preise zu verhindern, darin besteht, die Emissionen jetzt zu senken und nicht erst später zu handeln. Es gibt intelligentere Wege, die Haushalte zu schützen, ohne die Klimaschutzmaßnahmen zu schwächen, z. B. den frühzeitigen Zugang zu den ETS2-Einnahmen, um in saubere Technologien zu investieren, bevor der Kohlenstoffmarkt beginnt, und die Umverteilung der Einnahmen durch gezielte Direktzahlungen an die Bürger. Das EEB begrüßt den Vorschlag der EU-Kommission, die ETS2-Einnahmen über die Europäische Investitionsbank vorzustrecken. Ein frühzeitiger Zugang zu diesen Mitteln kann den Haushalten helfen, auf sauberes Heizen und Verkehr umzusteigen und so die Emissionen zu senken, bevor der Kohlenstoffmarkt in Gang kommt. Je früher diese Investitionen in fossilfreie Lösungen getätigt werden, desto niedriger werden die ETS2-Preise sein, und desto reibungsloser wird der Übergang für Haushalte und kleine Unternehmen sein.
Neue Akkreditierungsstelle für Emissionszertifikate
Weakening ETS2 will not protect citizens, but reward climate laggards