Neuer Bericht zur Dekarbonisierung des Verkehrs in Europa
28. März 19
Ein neuer Bericht des European Academies Science Advisory Council (EASAC, Zusammenschluss nationaler Wissenschaftsakademien von EU-Mitgliedsstaaten) untersucht Möglichkeiten zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen des europäischen Verkehrs. Er konzentriert sich auf den Straßenverkehr, da dieser in der EU 72% der Treibhausgasemissionen des Verkehrs verursacht.
EASAC empfiehlt eine Kombination aus Übergangsmaßnahmen für die nächsten 10-15 Jahre und langfristigen Maßnahmen, die auf einem dreistufigen politischen Rahmen basieren: Vermeidung und Eindämmung der Nachfrage nach Verkehrsdienstleistungen; Verlagerung von Fahrgästen und Gütern auf Verkehrsträger mit geringeren Emissionen (Züge, Busse und Schiffe); und Leistungssteigerung durch Fahrzeugdesign, effizientere Antriebe und Ersatz fossiler Brennstoffe durch nachhaltige Energieträger einschließlich kohlenstoffarmer Elektrizität, Wasserstoff und synthetischer Kraftstoffe.
Die NGO Transport & Environment lobt das Papier. Es verweise zu Recht auf das begrenzte Potenzial nachhaltiger Biokraftstoffe und auf einen Effizienzansatz, der die direkte Elektrifizierung durch Batterien oder elektrische Straßensysteme fördert. So würden Lastkraftwagen, die mit Oberleitungen durch einen Stromabnehmer fahren, im Durchschnitt 2,5-mal weniger primäre CO2-freie Stromerzeugung benötigen als Fahrzeuge mit grünem Wasserstoff und 5-mal weniger als E-Kraftstoffe.
Thomas Earl, Senior Data Analyst bei Transport & Environment, sagt dazu: "Dieser Bericht zeigt, dass es einen wissenschaftlichen Konsens darüber gibt, dass es notwendig ist, den Anstieg der Nachfrage nach Mobilität zu bremsen und einen großen Teil der Branche zu elektrifizieren, um den Verkehr in Europa zu dekarbonisieren."