Nord Stream 2: Keine Pipeline auf dänischem Territorium

Das dänische Parlament verabschiedete letzte Woche eine Gesetzesänderung, mit der der Bau der Erdgas-Pipeline auf dänischem Staatsgebiet verboten werden kann. Untersagt werden kann von nun an das Verlegen von Stromkabeln und Rohren aus außen-, verteidigungs- und sicherheitspolitischen Gründen. Die Erdgasstraße „Nord Stream 2“ soll ab 2019 auf einer Strecke von 1.200 Kilometer Gas aus Russland nach Deutschland transportieren.

Das Nord-Stream-2-Konsortium, Tochter des russischen Erdgasunternehmens Gazprom, steht damit vor einer zusätzlichen Hürde für die Fertigstellung des Projekts. Auch die EU plant eine rückwirkende Änderung des Gasrichtlinie, um auch bei Nord Stream 2 europäische Vorschriften wie die Entkopplung von Gasanbieter und Leitungsbetreiber sowie den Zugang zur Pipeline für weitere russische Gasanbieter durchzusetzen. Darüber hinaus fehlen die Genehmigungen aus Deutschland und anderen daran beteiligten  Ostseestaaten. Das jedoch hält das Unternehmen nicht davon ab, bereits 90.000 Rohre für die Trasse vorzubereiten und mit Beton zu ummanteln.

Die umstrittene Pipeline steht auch im Kontrast zum angestrebten Dekarbonisierungziel bis 2050 und einem konsequenten Klimaschutz. Trotz der geringeren Klimaschädlichkeit von Gas im Vergleich zu Öl und Kohle stellt der Bau der Nord Stream 2 ein Festhalten an fossiler Energie dar: der Ausbau fossiler Infrastruktur verlängert die Notwendigkeit und Abhängigkeit von dieser Form der Energieträger und damit auch die damit verbunden CO2-Emissionen (sog. „Lock-In“).

 

Klimaretter: Dänen behindern Nord-Stream-2-Pipeline

NDR: Dänen können Nord Stream 2 blockieren