WWF: UN Klimakonferenz COP29 - EU muss fossile Lobbys ausschließen

Seit vielen Jahren lobbyieren Vertreter:innen großer Öl- und Gaskonzerne auf den UN-Klimagipfeln gegen Fortschritte in der Klimapolitik. So nahmen die EU und ihre Mitgliedstaaten 2023 mehr als 130 Lobbyisten fossiler Konzerne zum Klimagipfel nach Dubai mit. Auch bei der COP29, der UN-Klimakonferenz vom 11. bis 24. November in Baku, werden Lobbyist:innen fossiler Konzerne zahlreich vertreten sein. 112 europäische Organisationen fordern daher in einem offenen Brief an EU-Klimakommissar Wopke Hoekstra, fossile Lobbyist:innen von den EU-Delegationen für die COP29 auszuschließen. „2023 nahm Hoekstras Team Vertreter:innen von BP, Eni sowie den Chef-Lobbyisten von ExxonMobil zum UN-Klimagipfel mit. Dieser privilegierte Zugang und der massive Einfluss der Öl- und Gaslobby auf die Klimapolitik müssen endlich gestoppt werden,“ fordert Hanna Braun von Attac Österreich. Fossile Lobbyist:innen sollten zudem bei offiziellen Veranstaltungen der COP29 nicht als Sprecher:innen auftreten dürfen. Die Initator:innen des offenen Briefs, das Bündnis „Fossil Free Politics“ fordert, dass Lobbyist:innen der fossilen Industrie genauso behandelt werden wie Tabaklobbyist:innen: Diese wurden aus allen Delegationen von Ländern verbannt, die das Rahmenübereinkommen der Weltgesundheitsorganisation WHO zur Eindämmung des Tabakgebrauchs unterzeichnet haben.

Die Umweltschutzorganisation WWF fordert konkrete Deadlines für Kohle, Öl und Gas

Im Vorfeld der am 11. November startenden COP29 in Baku fordert WWF konkrete Pläne und Fristen für den im Vorjahr beschlossenen Ausstieg aus fossilen Energieträgern. “Der Erfolg dieser Klimakonferenz hängt auch davon ab, ob sich die Staaten auf ein konkretes Ende von Kohle, Öl und Gas festlegen”, sagt WWF-Klimasprecher Reinhard Uhrig. In den wohlhabenden Ländern des globalen Nordens muss das Aus für Kohle bis zum Jahr 2030 abgeschlossen sein, gefolgt von einem Ende der Erdgas-Verbrennung und dem Ausstieg aus Erdöl bis 2040. Um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, sind außerdem zusätzliche Finanzmittel in Höhe von einer Billion US-Dollar pro Jahr zur Unterstützung von ärmeren Ländern nötig. Ein solches gemeinsames Finanzierungs-Ziel kann damit zu einer “Lebensversicherung für die Welt” werden. Zudem werden erste Staaten auf der Konferenz ihre Klimaschutzbeiträge für 2035 vorlegen. “Der Klimaschutzbeitrag der EU kann und muss ambitioniert sein. Das Ziel der Klimaneutralität bis 2040 bietet die Chance für eine Führungsrolle in der Transformation, die ohnehin kommen wird“, sagt WWF-Klimasprecher Reinhard Uhrig. Der WWF wird auf der COP29 auch einen neuen Prozess vorschlagen, um Maßnahmen gegen die Klima- und Biodiversitätskrise besser zu koordinieren. Die Erderhitzung ist ein massiver Treiber für den Verlust der globalen Biodiversität. Gleichzeitig ist eine intakte Natur der beste Verbündete gegen die Folgen der Klimakrise wie Hochwasser und Dürren.

Weltklimakonferenz: WWF fordert konkrete Deadlines für Kohle, Öl und Gas

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