Österreich fällt im EU-Vergleich bei der Windenergie weiter zurück

20. Feb 2020

Der Windkraftausbau in der EU an Land erreichte 2019 lediglich den Ausbauwert aus dem Jahr 2012. "Europa installiert einfach nicht genug Windparks um die EU-Ziele zu erreichen. Klimaneutralität und der New Green Deal benötigt jährlich einen doppelt so hohen Windkraftausbau (…)", betont Giles Dickson, Geschäftsführer des europäischen Windverbandes WindEurope.

89 Prozent der derzeitigen Windkraftleistung in der EU stehen an Land. Alle Windräder konnten im letzten Jahr bereits 15 Prozent zum Stromverbrauch beitragen. In einzelnen EU-Staaten ist der Windstromanteil bereits deutlich höher. So sind es in Dänemark 48 Prozent, in Irland 33 Prozent und in Portugal 27 Prozent. Durch das erhöhte Windaufkommen im Jahr 2019 konnte die Windkraft in Österreich rund 13 Prozent zur Stromversorgung beitragen.

Vergleicht man die insgesamt installierte Windkraftleistung der EU-Staaten untereinander, so kommt Österreich auf dem 14. Platz zu liegen. Dabei wurde es letztes Jahr von Griechenland überholt und fiel von 2018 auf 2019 um einen Platz zurück. „2020 wird dieser Trend leider noch weitergehen, denn heuer werden in Österreich voraussichtlich netto nur mehr neun Windräder errichtet werden“, berichtet Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft.

Drei Viertel des Windkraftausbaus in der EU wurde aber lediglich in fünf Ländern durchgeführt. Damit setzt sich der Trend aus den letzten Jahren fort, dass der Windkraftausbau in Europa sich auf wenige Länder konzentriert.

Am meisten Windräder wurden vom ehemaligen EU-Land Großbritannien errichtet, gefolgt von Spanien, Deutschland, Schweden und Frankreich. Betrachtet man diese fünf Länder genau, so zeigt sich, dass die Zukunft des Windkraftausbaus gerade auch in diesen Ländern sehr unsicher ist, da die Fördersysteme dort auslaufen. Wie es danach mit dem Windkraftausbau weitergeht, ist fraglich.

„Dabei müsste der Windkraftausbau nicht nur in Österreich, sondern in ganz Europa massiv gesteigert werden“, erklärt Moidl und fordert abschließend: „Die Politik in Österreich und auf EU-Ebene muss die nötigen Rahmenbedingungen für einen dringend erforderlichen, ambitionierten Windkraftausbau sicherstellen.“

 

Oekonews.at: 15 Prozent Windstromanteil in EU