Österreich: Keine Verbesserung im Klimaschutz-Index

Die Entwicklungs- und Umweltorganisation Germanwatch hat in der Vorwoche den Internationalen Klimaschutzindex (Climate Change Performance Index) vorgestellt, in dem 64 Staaten auf ihre Fortschritte in Bezug auf den Klimaschutz bewertet werden. Diese Länder verursachen zusammen rund 90 % der weltweiten Treibhausgasemissionen. Traditionell bleiben die ersten drei Plätze frei, denn immer noch gelingt es keinem Land, ausreichend Klimaschutzmaßnahmen zu setzen.

Mit „Platz 4“ führt demnach Dänemark das Feld an, das eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um 70 % bis 2030 anpeilt. Dahinter liegen Schweden und Norwegen. Indien rangiert angesichts vergleichsweise sehr niedriger Treibhausgasemissionen pro Kopf auf Rang 10.

Österreich befindet sich mit Treibhausgasemissionen von mehr als 9 t CO2 pro Kopf erst auf dem 36. Platz, wobei es sich im Vergleich zum Vorjahr um einen Platz verschlechtert hat. Seit 30 Jahren sind die heimischen Emissionen nicht mehr gesunken. Auf hohem Niveau befindet sich auch der Energieverbrauch im Land.

Global 2000 fordert Klimaschutzgesetz

„Im internationalen Vergleich gehören wir nach wie vor zu den ´low performern´ beim Klimaschutz. Angesichts der vielen Möglichkeiten, die wir noch immer vor ungenutzt lassen, ist das ein verheerendes Bild“, kritisiert Umweltorganisation Global 2000. Zwar habe es in den letzten beiden Jahren auch „große Fortschritte“ gegeben, es benötige jetzt aber rasch ein wirksames Klimaschutzgesetz, damit Österreich zu den führenden Nationen beim Klimaschutz aufschließen kann, so Global 2000.

„Wir brauchen ein wirksames Klimaschutzgesetz, um die Treppe wieder hochzuklettern“, fordert Global 2000. „Klimaschädliche Autobahnprojekte sind nach wie vor in Planung, der Ausstieg aus Öl- und Gasheizungen ist rechtlich noch nicht fixiert, und ein Energieeffizienzgesetz ist überfällig.  

Pluspunkte sammeln wir durch den hohen Anteil erneuerbarer Energien und die Ankündigungen im Regierungsprogramm.“

Direkt hinter Österreich auf Rang 37 liegt China, das sich wegen hoher Investitionen in erneuerbare Energien allerdings im Vergleich zum Vorjahr um vier Plätze verbessert hat. Zu den Nachzüglern zählen auf Platz 55 die USA mit anhaltend hohen Emissionen, Russland (Rang 56), Australien (Rang 58) mit starker Kohle-Förderung und Kanada (Rang 61), das nach wie vor keinen Ausstieg aus der klimaschädlichen Kohle- und Ölförderung aus Teersanden geplant hat.
 

Climate Change Performance Index

Global2000 - Klimaschutz-Index