Österreich unterstützt Neonicotinoid-Verbot

20. April 18

"Österreich wird am 27. April auf europäischer Ebene für ein Verbot bienenschädlicher Neonikotinoide stimmen.“ Das kündigte die österreichische Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) letzten Sonntag an. Am 27. April wird der zuständige Ausschuss über das von der EU-Kommission vorgelegte Verbot abstimmen. Die Ministerin betonte, diese Entscheidung auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse getroffen zu haben. Das Verbot zielt darauf ab, alle Anwendungen der drei seit 2013 mit Teilverboten belegten Neonicotinoide Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam im Freiland ganz zu unterbinden. Neonicotinoide sind Insektizide und wirken als Nervengift.

Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace und GLOBAL 2000 begrüßen die Entscheidung. Seit vielen Jahren fordern sie bereits ein Verbot der bienenschädlichen Neonicotinoide, zuletzt mit einer Petition an Ministerin Elisabeth Köstinger, die inzwischen von mehr als 50.000 Menschen unterschrieben wurde. „Das ist ein guter Tag für die Bienen und andere Bestäuber. Wir freuen uns, dass auch Österreich das überfällige Neonic-Verbot unterstützen wird. Nach 15 Jahren intensiver Arbeit von GLOBAL 2000 gegen das Bienensterben ist es nun schön zu sehen, dass wir einem Verbot der bienenschädlichen Insektizide immer näher kommen“, so Dr. Helmut Burtscher, Umweltchemiker von GLOBAL 2000.

Nicht erfreut zeigen sich die österreichischen RübenbäuerInnen über diese Entscheidung und sehen den österreichischen Rübenanbau in Gefahr. Nachhaltigkeitsministerin Köstinger plant nun einen Aktionsgipfel mit den Handelsketten, der Industrie, NGOs, den RübenbäuerInnen und ExpertInnen der Landwirtschaftskammer, um gemeinsam einen Maßnahmenkatalog für den heimischen Zucker zu.

 

Pressemitteilung BMNT

Pressemitteilung GLOBAL 2000

Pressemitteilung Greenpeace