Auszeichnung für den Ökologen Franz Essl als „Wissenschafter des Jahres 2022“
Franz Essl lehrt und forscht am Department für Botanik und Biodiversitätsforschung der Universität Wien. Er gilt als international führender Experte in der Neobiota-Forschung und als Spezialist für eingewanderte Arten. Essl ist im Leitungsteam des österreichischen Biodiversitätsrats tätig und setzt sich breitenwirksam für Maßnahmen gegen den Artenverlust ein.
Auszeichnung nicht nur für exzellente Forschung, sondern auch für die verständliche Kommunikation von Fakten
Die Auszeichnung „Wissenschafterin bzw. Wissenschafter des Jahres“ wird nicht nur für exzellente Forschung, sondern insbesondere auch für das Bemühen von Forschenden, ihre Arbeit einer großen Öffentlichkeit verständlich zu machen, um dem herrschenden Desinteresse an den Wissenschaften entgegenzuwirken. Die Ehrung geht an Forschende, die sich um die anschauliche Verbreitung von wissenschaftlich fundierten Fakten verdient machen und in diesem Jahr an den Bereich Umweltschutz.
Der Klub der Bildungs- und Wisseschaftsjournalist:innen zeichnet Franz Essl auch für seine Funktion als „role model“ aus. So hat Essl eine Ringvorlesung mit Fridays for Future organisiert, geht mit Forschungsergebnissen flott an die Öffentlichkeit und macht klar, wie sich unsere Welt durch die Handlungen des Menschen verändert.
Darlegung von komplexen Inhalten in einfachen Worten
Der Klub der Bildungs- und Wissenschaftsjournalist:innen macht auch auf die Relevanz der Vermittlung wissenschaftlicher Fakten durch fundierten, ausgewogenen Bildungs- und Wissenschaftsjournalismus aufmerksam. Wissenschaftliche Inhalte werden in heimischen Medien in relativ kleinen redaktionellen Teams in die Öffentlichkeit gebracht. Der Wissenschaftsjournalismus ist in Österreich nicht als Kategorie der Presseförderung verankert, das möchte der Klub geändert wissen. Wissenschaft sollte hier nicht ausgenommen werden. Die Österreichische Universitätenkonferenz, Österreichische Fachhochschulkonferenz, Konferenz der Privatuniversitäten, Akademie der Wissenschaften, Wissenschaftsfonds, Forschungsrat, Wiener Wissenschafts- und Technologiefonds, Ludwig Boltzmann Gesellschaft, Institute of Science and Technology Austria und Complexity Science Hub Vienna unterstützen diese Forderungen.
Für Österreich wäre es zukunftsorientiert das Wort „Wissenschaft“ den Universalkriterien für Medienförderung hinzuzufügen sowie den Berufsstand mit einer Journalismus-Förderung nach dem Vorbild der vorhandenen Förderung für Auslandskorrespondenten zu unterstützen.