Oxfam: Mehr Ehrgeiz im internationalen Klimaschutz auch in geopolitisch schwierigen Zeiten

Wichtige Aufgabe der Bonner Klimagespräche werden Konsultationen zur Klimafinanzierung sein. Der letzte UN-Klimagipfel hatte unter anderem das Ziel beschlossen, die Unterstützung für einkommensschwache Länder bis 2035 auf jährlich mindestens 300 Milliarden US-Dollar anzuheben. Außerdem hatte die COP29 alle Akteure dazu aufgerufen, die gesamte Finanzierung zur Bewältigung der Klimakrise in den einkommensschwachen Ländern bis 2035 auf jährlich mindestens 1,3 Billionen US-Dollar zu steigern. Bis zum kommenden UN-Klimagipfel COP30 im brasilianischen Belém soll dazu nun ein Fahrplan entstehen, wie diese Mittel mobilisiert werden können. Jan Kowalzig kommentiert: „Die Beschlüsse der letzten Klimakonferenz zur finanziellen Unterstützung einkommensschwacher Länder haben einige Fragen unbeantwortet gelassen. Bonn bietet die Gelegenheit, Klarheit zu schaffen, wie die anvisierten jährlich 1,3 Billionen US-Dollar mobilisiert werden, andererseits wie vor allem die Industrieländer das $300-Milliarden-Ziel erfüllen können. Hier braucht es insbesondere eine Steigerung der öffentlichen Unterstützung über Zuschüsse und stark zinsvergünstige Darlehen. Der Fahrplan sollte dabei nicht nur die künftige Finanzierung von Klimaschutz und Anpassung an die Veränderungen skizzieren, sondern auch dazu beitragen, die bisher sträflich vernachlässigte Unterstützung für die Bewältigung von unvermeidlichen Klimafolgeschäden auf ein solides Fundament zu stellen.“

Haushaltskürzungen bedrohen internationalen Klimaschutz

Sorge bereiten Oxfam in diesem Kontext auch drohende Kürzungen der Bundesregierung für den Etat der Entwicklungszusammenarbeit, aus dem auch die Unterstützung für Klimaschutz und Anpassung in den einkommensschwachen Ländern bereitgestellt wird. Der Entwurf für den Bundeshaushalt 2025 soll am 25. Juni vorgestellt werden, parallel zum Ende der Bonner Klimagespräche.

Fortschritte beim Klimaschutz nötig

Die Bonner Konferenz greift auch Verhandlungsstränge wieder auf, die auf dem letzten UN-Klimagipfel ergebnislos vertagt werden mussten, darunter die Frage, wie der schon 2023 gefasste Beschluss zum prinzipiellen Ausstieg aus den fossilen Energien schrittweise umgesetzt werden soll. Zudem müssen gemäß dem Pariser Abkommen alle Länder noch dieses Jahr neue Selbstverpflichtungen zum Klimaschutz vorlegen.

Mehr Ehrgeiz im internationalen Klimaschutz auch in geopolitisch schwierigen Zeiten