Petition „Lebensmanifest“ richtet sich an Bundesregierung
30. April 20
Zum internationalen „Earth Day“, am 22. April, richteten sich Menschen aus Institutionen der österreichischen Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft, darunter auch Mitglieder des Austrian Chapter des Club of Rome, mit dem „Lebensmanifest“ an die Politik. Sie appellierten damit an die Bundesregierung die Chancen, die sich aus dem „Neustart“ nach der aktuellen Krise ergeben, wahr zu nehmen.
Die identifizierten nächsten gesellschaftlichen Aufgaben des Lebensmanifests, die Klimakrise zu stoppen, die Natur zu entlasten sowie weltweit Ungerechtigkeiten, Kriege, Armut und Hunger zu beenden, sollen folgendermaßen verwirklicht werden: Es gilt eine Wirtschaft zu schaffen, „die sich an den Regeln des Lebens orientiert und jeder, jedem Einzelnen eine gedeihliche, würdevolle Existenz ermöglicht.“ Des Weiteren sollen diese mit „Solidarität und größerer Fairness innerhalb von Gesellschaften und zwischen Nationen“ erreicht werden. Dies führt nach dem Manifest letztendlich zu einer vierfachen Fairness. Der ökologischen Fairness, der fairen Teilhabe an Ressourcen und Senken. Der sozialen Fairness, des fairen Teilens sinnvoller und notwendiger Arbeit. Der wirtschaftlichen Fairness, der fairen Teilhabe an Besitz und Vermögen sowie der politischen Fairness, der fairen Teilhabe an Entscheidungen.
Damit diese Ziele erreicht werden können, wurden im Lebensmanifest folgende Forderungen an die Bundesregierung formuliert: Das „Festhalten am Ziel der Klimaneutralität bis zum Jahr 2040 (wie im Regierungsprogramm festgeschrieben). Das bedeutet: [Eine] Halbierung der THG-Emissionen bis zum Jahr 2030 oder mind. 5% pro Jahr ab dem Jahr 2020. [Die] Reduzierung des Ökologischen Fußabdrucks und nachhaltiger Umgang mit natürlichen Ressourcen durch Kreislaufschließung.“
Einige der identifizierten Transformationspfade, in die die vorgesehenen Mittel für den Wiederaufbau der Wirtschaft investiert werden sollen, sind folgende: Die „Soziale Ökologisierung des Geld- & Steuersystems inklusive CO2-Zertifikate mit einem Preis von mindestens 300 €. [Eine] Unbürokratische, nicht-rückzahlbare Unterstützung für ein bedingungsloses Auskommen aller von Armut Betroffenen. [Die] Ko-Finanzierung der Maßnahmen durch Wohlhabende, Finanzsektor und internationale Konzerne. [Den] Energiebedarf reduzieren und naturverträgliche Erneuerbare Energien ausbauen, statt in der Abhängigkeit fossiler Brennstoffe zu verbleiben.“ Der Ausbau einer kohlenstoffarmen Kreislaufwirtschaft inklusive Abbau klimaschädlicher Subventionen wie im Klimavolksbegehren skizziert ist. Sowie der Regionalisierung von Wirtschaftskreisläufen zur Verringerung von Importabhängigkeiten und Erhöhung der Widerstandskraft. Ferner die Etablierung einer nachhaltigen Lebensmittelproduktion und Ernährung sowie Biodiversität, die Wiederaufforstung mit klimafitten, naturnahen Wäldern zu fördern.
Club of Rome- Austrian Chapter: Lebensmanifest – ein Appell an die österreichische Bundesregierung