Photovoltaik dominierte 2019 den Ausbau von Kraftwerkskapazitäten
8. Okt 20
Im Vorjahr haben insgesamt 81 Länder jeweils mindestens 1 Megawatt Photovoltaik installiert, in Summe lag der Zubau bei 118 Gigawatt. Die Analysten erwarten nun, dass der Markt weiter wachsen und 2022 der Photovoltaik-Zubau etwa bei 140 bis 178 Gigawatt liegen wird.
Damit hat die Photovoltaik bei den neu errichteten Kraftwerkskapazitäten alle anderen Technologien übertroffen. Zudem hat nach dem erstmals herausgegebenen Bericht „Power Transition Trends 2020“ die Photovoltaik in den vergangenen zehn Jahren enorme Fortschritte gemacht: So ist die weltweit installierte Kapazität von 43,7 Gigawatt im Jahr 2010 auf 651 Gigawatt zum Jahresende 2019 gestiegen. Damit hat die Photovoltaik Ende 2019 auch die Windkraft mit 644 Gigawatt übertroffen und belegt inzwischen in der weltweiten Betrachtung den vierten Platz hinter Kohle (2.089 Gigawatt), Gas (1.812 Gigawatt) und Wasserkraft (1.160 Gigawatt).
Photovoltaik und Windkraft zusammen hätten mehr mehr als zwei Drittel der 265 Gigawatt weltweit neu installierten Kapazität im Jahr 2019 ausgemacht; 2010 war der Anteil erst weniger als ein Viertel gewesen. Darüber hinaus haben mehrere nicht den wohlhabenden Staaten zuordenbare Länder deutlich nachhaltige Energieerzeugung forciert: Während sich in der ersten Hälfte der 2010er Jahre der Zubau von Photovoltaik und Windkraft hauptsächlich auf wohlhabendere Länder konzentrierte, haben seit 2016 in einigen Nicht-OECD-Staaten wie Chile, Kolumbien, Mexiko und die Türkei die Energieträger Wind und Sonne einen Großteil des jährlichen Zubaus ausgemacht.
„Ein starker Rückgang der Kosten für Solaranlagen hat diese Technologie für Haushalte, Unternehmen und Stromnetze allgemein verfügbar gemacht“, erklärt Luiza Demôro, BNEF-Analystin und Hauptautorin der Studie. „Photovoltaik ist heute wirklich allgegenwärtig und ein weltweites Phänomen.“ BNEF erwartet, dass der Markt weiter wachsen wird und 2022 etwa 140 bis 178 Gigawatt Photovoltaik zugebaut werden.
Der Report von Bloomberg New Energy Finance liefert Daten auch zur Stromerzeugung aus Kohle. Demzufolge sank der Anteil von Kohlestrom von 2018 bis 2019 um drei Prozent, was den ersten Rückgang seit 2014/15 bedeutet. Zwar waren laut BNEF 2019 weltweit mehr Kohlekraftwerke am Netz gewesen als 2010, doch laufen diese Kraftwerke seltener. Die durchschnittliche Auslastung von Kohlekraftwerken sei von 57 Prozent im Jahr 2010 auf 50 Prozent im Jahr 2019 gesunken, allerdings sei im Vorjahr mit 9.200 Terawattstunden um 17 Prozent mehr Kohlestrom erzeugt worden als 2010.