Plastikflut soll Einhalt geboten werden

10. Sept 20

Mit Einweg-Pfand, Mehrweg-Quote und Hersteller-Abgabe will Umweltministerin Leonore Gewessler von den Grünen die großen Mengen an Plastikmüll bekämpfen. „Sowohl Pfandsysteme und Mehrwegziele als auch eine stärkere Verpflichtung der Plastikhersteller sind dringend notwendig. Das würde die Umwelt schonen und zugleich dafür sorgen, dass deutlich weniger Müll in der Natur landet“, begrüßt Elisa Gramlich vom World Wildlife Fund (WWF) diesen Vorschlag.

Jährlich fallen in Österreich rund 900.000 Tonnen Plastikabfall an, wobei nur 25 Prozent recycelt werden. Der Rest wird klimaschädlich verbrannt.„Daher wäre es völlig falsch, wenn Österreich die kommende EU-Plastiksteuer einfach nur mit Steuergeld ausgleicht. Stattdessen müssen die Verursacher von Plastikmüll in die Verantwortung genommen werden“, fordert Gramlichund betont auch die Wichtigkeit einer umfassenden Ökologisierung mit Lenkungswirkung. „Der Weg in die Kreislaufwirtschaft ist kein Selbstläufer, daher muss die Bundesregierung rasch verbindliche Maßnahmen und Ziele beschließen. Anders geht es nicht“, so Gramlich.

Entsprechend einer wissenschaftlichen Studie der Bundesregierung ist insbesondere ein Pfand auf Einweg-Plastikflaschen und Dosen das beste und kostengünstigste Rezept, um die Sammel- und Recyclingquoten zu erhöhen und das achtlose Wegwerfen einzudämmen. Ein großer Teil der weggeworfenen Plastikverpackungen besteht aus sogenannten Verbundstoffen – also aus mindestens zwei verschiedenen Werkstoffen, die vollflächig miteinander verbunden sind und deshalb nicht oder nur sehr schwer recycelt werden können.

Umfragen belegen zudem, dass die Bevölkerung mehrheitlich Pfandsysteme befürwortet und wirksame Maßnahmen gegen die Plastikflut fordert. Um insgesamt Ressourcen zu sparen, muss ein Pfandsystem mit dem Ausbau von Mehrweg-Angeboten gekoppelt werden. Denn mittlerweile ist der Mehrweganteil von 80 Prozent im Jahr 1995 auf 19 Prozent gesunken.

Lediglich drei EU-Mitgliedsstaaten - Italien, Belgien und Luxemburg - produzieren noch mehr Plastikmüll pro Kopf als Österreich. EU-weit liegt Österreich beim Recycling auf dem 22. Rang von 28 Mitgliedsstaaten, womit sich Österreich innerhalb von zehn Jahren um 13 Plätze verschlechtert hat.

Presseaussendung WWF

Presseaussendung Greenpeace

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