Polnische Kohleindustrie bringt sich für Klimagipfel in Stellung

9. Aug 18

Im polnischen Katowice findet diese Woche eine Konferenz statt, die sich mit den Auswirkungen der Klimapolitik auf die Kohleindustrie beschäftigt. Mit Unterstützung der Regierung versuchen dort vor allem Gewerkschaften, sich vor der im Dezember in derselben Stadt stattfindenden Klimakonferenz COP24 in Stellung zu bringen.

Das TeilnehmerInnenfeld der Konferenz wird von Bergbau- und Industriegewerkschaften dominiert. Der COP24-Präsident und Regierungsminister Michał Kurtyka wird dort ebenso sprechen wie andere unbestätigte Regierungsvertreter. Die Veranstaltung trägt den Stempel des polnischen Präsidenten Andrej Duda. 

Eine von drei ArbeitnehmerInnenverbänden unterzeichnete Vorabklärung fordert eine Analyse der Auswirkungen von Klimapolitiken auf Kosten von Arbeitsplätzen sowie einen „Dialog“ auf UN-Ebene zwischen PolitikerInnen, InvestorInnen, ArbeitgeberInnen, WissenschaftlerInnen und GewerkschafterInnen. Auch wenn die Kohle darin nicht explizit genannt wird, dienen nationale Souveränitäts- und Gerechtigkeitsargumente dazu, die Debatte zugunsten der Industrie zu verschieben. Ein Vorschlag der Erklärung besteht darin, die effizientesten Anlagen in jeder Branche von der CO2-Preisgestaltung auszunehmen. Im EU-Emissionshandel sind Kohlekraftwerke mit höheren Kosten konfrontiert als andere Anlagen, da ihre Emissionen wesentlich höher sind.

Kohle ist die schmutzigste Energiequelle. KlimawissenschaftlerInnen sind sich einig, dass ihre Nutzung so schnell wie möglich beendet werden muss, um die Ziele des Paris-Abkommens einhalten zu können.

 

Euractiv: Unions tell Poland to push coal as UN climate host