WWF/blattfisch: Renaturierungs-Potenzial der heimischen Flüsse

In Österreich haben mehr als 1.000 Flusskilometer ein hohes Renaturierungs-Potenzial. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des technischen Büros blattfisch e.U. in Zusammenarbeit mit dem WWF Österreich. „Die Renaturierung unserer Flüsse birgt enorme Chancen. Denn sie schafft nicht nur wertvolle Lebensräume, sondern schützt uns auch vor den Folgen der Klimakrise“, erklärt WWF-Gewässerschutzexpertin Marie Pfeiffer. 

Situation in Kärnten

In Kärnten eignen sich rund 28 Prozent der Fließgewässer für eine Renaturierung, wobei sich die Drau als Musterbeispiel herauskristallisiert. Ab Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Drau stark reguliert. Hinzu kommt die intensive energiewirtschaftliche Nutzung des Flusses. Wenn die Drau durch Renaturierungsmaßnahmen wieder mehr Platz bekommt, könnten hier die bestehenden naturnahen Abschnitte um bis zu 18 Flusskilometer verlängert werden.

Letzte große Aulandschaft

Entlang der Drau finden sich etwa die letzten großen Auwaldflächen in Kärnten, insbesondere an der Mündung der Gurk in Drau. Ob es hier im Gemeindegebiet von Grafenstein, welches von der Drau tangiert wird, zu Varianten der Renaturierung kommen wird, ist Bürgermeister Stefan Deutschmann vorerst nicht bekannt. „Grundsätzlich kann ich mir dies im Bereich der Aulandschaft an der Gurk-Mündung vorstellen. Bei Hochwasser kommt es dort immer wieder zu Überschwemmungen und die Altarme der Gurk werden folglich mit Wasser gefüllt. Das Bestreben, die Aulandschaft mit der Gurk zu verbinden, um diese ständig zu fluten, hat es bereits gegeben. Nachdem ein Teil der Aulandschaft und des Waldes vom Land Kärnten erworben wurde, wird ein Fluten dieses Teiles wohl möglich sein“, berichtet Deutschmann. Laut dem Bürgermeister wäre dabei „natürlich zu bedenken, dass danach keine Pflege des Auwaldes auf herkömmliche Weise mehr möglich ist.“

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