RepaNet: Studie des Umweltbundesamts „Die Rolle der Langlebigkeit und der Nutzungsdauer für einen nachhaltigen Umgang mit Bekleidung“
Das Ziel der Studie ist die Fokussierung auf Themen wie die Langlebigkeit und Qualität von Kleidungen, die Verlängerung der Nutzungsdauer bei Herstellern, Politiker:innen und Konsument:innen sowie insgesamt ein verringerter Konsum. Die Studie systematisiert bestehende Definitionen für Langlebigkeit, stellt die Einflüsse auf die Nutzungsdauer entlang des Lebenszyklus von Bekleidung dar, zeigt bestehende Praxis-Beispiele und formuliert weitere Forschungsempfehlungen. Ein Ziel ist es, die Qualität eines Kleidungsstücks in fünf Anforderungsbereiche einzuteilen: Soziales, umweltverträgliche Herstellung, Gesundheit, produktbezogene Langlebigkeit und Recyclingfähigkeit. Der Herstellungsprozess bis zum Lebensende eines Produktes soll umfasst werden, um eine optimale Nutzung der Ressourcen und weniger Belastungen für die Umwelt zu schaffen.
Verbesserung der Langlebigkeit von Textilien
Für die Langlebigkeit von Kleidungsstücken sind ein zeitloses Design und die Reparierbarkeit entscheidend. Kleidungsstücke müssen für die Verbraucher:innen länger attraktiv sein. Durch genaue Pflege- und Recyclinghinweise kann die Lebensdauer von Kleidungsstücken verlängert werden. Um aber Textilien wirklich über einen langen Zeitraum zu nutzen oder im Falle des Ausscheidens aus dem Kreislauf optimal verwerten zu können, muss bereits bei der Herstellung auf hochwertige Materialien gesetzt werden. Eine Vielzahl an Rohstoffen und Fasern stehen Designer:innen zur Verfügung. Zum Beispiel gelten chemische Fasern als strapazierfähiger, bringen aber negativere Umweltauswirkungen mit sich, während natürliche Fasern biologisch abbaubar sind, jedoch mit einem höheren Wasserverbrauch einhergehen. Auch die neuerdings oft beworbene Verwendung von Recyclingfasern bringt oft eine schlechtere Qualität und bedeutet eine geringere Stabilität als neue Fasern. Somit sind Kleidungsstücke aus solchen Materialien zum aktuellen Stand nicht förderlich für eine lange Nutzung.
Die Studie zeigt auf, dass es im Bereich des Textilrecyclings Innovationen braucht. Derzeit liegt die Faser-zu-Faser-Recyclingquote in der EU bei unter 1 Prozent, möglich wäre eine Steigerung bis 2030 auf 18 bis 27 Prozent. Es braucht ein Umdenken in der Textilindustrie und eine Entschleunigung des Kreislaufs, um die ökologischen Herausforderungen der Textilindustrie zu lösen.