#RestoreNature-Kampagne für die Wiederherstellung der Natur

11. März 21

Das European Environmental Bureau (EEB), der World Wildlife Fund (WWF) und BirdLife haben mit Unterstützung vieler anderer Umweltverbände ihre Kampagne #RestoreNature gestartet, um 100.000 Unterschriften für das geplante Gesetz für rechtsverbindliche Ziele zur Wiederherstellung von Natur in allen EU-Mitgliedstaaten zu sammeln.

„Dieses EU-Gesetz kann ein echter Wendepunkt für Mensch und Natur sein, aber nur, wenn es wissenschaftlich fundiert ist“, heißt es auf der Kampagnenseite. „Wenn nicht, riskiert es, als leeres Greenwashing-Instrument zu enden. Es geht um das Überleben unserer wertvollen Feuchtgebiete, Torfmoore, Graslandschaften, Wälder, Auen, Flüsse und Ozeane. Aber es geht auch um unser Klima, um unsere Gesundheit und um das Überleben der Menschheit.“

Die neue EU-Biodiversitätsstrategie 2030 verlangt verstärkte Anstrengungen zur Wiederherstellung und Erhaltung des Naturkapitals Europas. Auch deshalb müsse ein Teil der Wiederaufbaufonds hier zum Wohle von Mensch und Natur investiert werden, fordert der WWF Central and Eastern Europe (CEE). Darüber hinaus brauche es Kompensationsmechanismen, eine schnelle Aufnahme wertvoller Urwälder in einen echten Schutzgebietsstatus, nachhaltige Forstbewirtschaftungsmethoden und Alternativen für den Brennstoff Holz, um den Druck auf die Wälder zu verringern.

WWF CEE: Fragmentierung von Lebensräumen und Waldverlust

In Mittel- und Osteuropa nimmt indes der Druck auf die Wälder zu, sowohl durch nicht nachhaltige legale und illegale Abholzung als auch durch die Auswirkungen des Klimawandels, kritisierte der WWF-Zentral- und Osteuropa (WWF CEE) anlässlich des Weltartenschutztages. Genau wie im Amazonasgebiet und anderswo könnten die Fragmentierung und Zerstörung von Waldlebensräumen dazu führen, dass sowohl Tiere als auch Krankheitsüberträger unbeabsichtigt immer häufiger mit Menschen in Kontakt kommen.

„Die Zerschneidung des Lebensraums von Wildtieren und die Zerstörung der Wälder sind nicht nur ein Problem des globalen Südens“, warnte WWF-CEE-Sprecherin Irene Lucius. Der WWF CEE sorgt sich um die größten Gebiete mit überlebenden alten Wäldern im östlichen Europa (außerhalb Russlands), welche sich hauptsächlich in Rumänien, der Ukraine, der Slowakei und Bulgarien befinden. Sie sind die Heimat der größten überlebenden Großraubtierpopulationen in Europa sowie tausender anderer Tier- und Pflanzenarten. „Braunbären in den Karpaten zum Beispiel geraten zunehmend in Konflikt mit dem Menschen, da Wildtierkorridore durch Waldrodungen, Straßen oder eindringende Siedlungen durchschnitten werden“, erklärt Lucius. Dabei hätten die Raubtiere wie Wölfe in ihren natürlichen Lebensräumen eine regulierende Rolle, um zum Beispiel die Wildschweine und damit die von ihnen übertragenen Krankheiten zu kontrollieren, wie der Fall der Klassischen Schweinepest in der Slowakei zeige.

Einen Schutz bedrohter Tierarten durch eine Beschränkung des Wildtierhandels fordert Pro Wildlife. „Bedrohte Arten enden in der EU als Heimtier, Delikatesse, Jagdtrophäe oder Luxusprodukt“, kritisiert der Artenschutzverband Pro Wildlife. Die direkte Ausbeutung von Wildtieren und -pflanzen sei laut Weltbiodiversitätsrat IPBES neben der Land- und Meeresnutzung die Hauptursache für den dramatischen Rückgang der Biodiversität. Die Corona-Krise verdeutliche zudem, welche Gefahren von Wildtieren übertragene Krankheiten für die menschliche Gesundheit mit sich brächten. „Die massenhafte Einfuhr von Wildtieren und -pflanzen muss ein Ende haben. Die EU hat noch nicht einmal Kontrolle darüber, welche Arten, woher und in welchen Mengen importiert werden. Damit gefährdet sie nicht nur die Artenvielfalt in anderen Ländern, sondern riskiert auch, dass gefährliche Krankheiten oder invasive Arten eingeschleppt werden“, kritisiert Daniela Freyer von Pro Wildlife.

Bis zum 5. April können Interessierte sich noch an der entsprechenden öffentlichen Konsultation der EU-Kommission beteiligen. Damit möglichst viele Menschen dieses Interesse in Brüssel demonstrieren können, stellen die Organisationen auf der Seite Restore Nature Beteiligungsmöglichkeiten zur Verfügung.

#RestoreNature

WWF CEE: World Wildlife Day 2021: Forests and Livelihoods - Sustaining People and Planet

Pro Wildlife: Weltartenschutztag: Kommerzieller Wildtierhandel bedroht globale Artenvielfalt

Deutscher Naturschutzring - Artikel zu Naturschutz und Biodiversität

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