Rom exportiert sein Müllproblem

19.07.2019

Rom leidet seit Langem unter erheblichen Problemen mit seiner Müllentsorgung. Die aktuelle Strategie der Stadt besteht darin, Tausende von Tonnen Müll nach Schweden und in andere EU-Länder umzuleiten. Dies führt zu enormen finanziellen und ökologischen Kosten, insbesondere höheren CO2-Emissionen. 

Die Probleme der Stadt begannen im Jahr 2013, als die EU-Behörden die Abschaffung der größten Mülldeponie der Stadt, Malagrotta, anordneten. Sie stellten damals fest, dass die Deponie nicht den europäischen Normen für die Abfallbehandlung entspreche. Wartungsarbeiten in lokalen Müllverbrennungs- und Abfallbehandlungsanlagen sowie die Probleme in einem Abfallverarbeitungsbetrieb verschärften die Lage noch weiter. 

Nun sollen tausende Tonnen Abfall nach Schweden transportiert werden, wo der Müll zur Energiegewinnung verbrannt wird. Auch mit Bulgarien laufen Verhandlungen, außerdem sind als Optionen Portugal, Zypern und Österreich im Gespräch, wie die Zeitung „Il Messaggero“ schreibt. 

Zusätzlich zu den hohen finanziellen Kosten sind die Lieferungen auch mit einem hohen Preis für die Umwelt verbunden. So haben ForscherInnen der Technischen Universität Dänemark und der Universität Süddänemark errechnet, dass die Kraftstoffemissionen eines Standard-Containerschiffes von 829 kg bis 1.606 kg CO2 und von 4,9 bis 9,6 kg NOx pro Seemeilen betragen. Mit solchen soll der Müll nach Schweden gebracht werden.
 

Euractiv: Rom zeigt sein hässliches Gesicht