Schweiz setzt die Geo-Engineering-Governance auf die UNO-Umweltagenda

8. März 19 

Die Schweiz will einen globalen Dialog darüber anstoßen, ob und wie ungetestete Technologien zur Beeinflussung der Atmosphäre und um den Klimawandel zu verlangsamen, eingesetzt werden könnten. Zu diesem Zweck hat sie das Thema auf die Agenda des UN-Umweltprogramms gesetzt.

Geo-Engineering-Techniken, die z.B. Sonnenstrahlen reflektieren und Kohlenstoff aus der Atmosphäre entziehen, werden seit langem von manchen ExpertInnen und PolitikerInnen als letztmögliche Lösungen zur Eindämmung der schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels gesehen.

Da die Treibhausgasemissionen jedoch nach wie vor bei weitem zu hoch sind und die Geo-Engineering-Forschung in Gang kommt, wächst die Sorge, dass diese Technologien ohne Schutz vor ihren ernsthaften Risiken eingesetzt werden könnten - und dass die Aussicht auf einen „Technofix“ als Lizenz zur weiteren Verschmutzung angesehen wird.

Um eine Diskussion darüber zu beginnen, wird die Schweiz Mitte März an der UNO-Umweltkonferenz in Kenia eine Resolution einbringen, in der eine Bewertung der möglichen Methoden und Governance-Rahmen für jede einzelne Technologie bis August 2020 gefordert wird. Es wäre ein erster Schritt in Richtung eines internationalen Systems zur Regulierung solcher Technologien.

"Es besteht die Gefahr, dass Geo-Engineering von jemandem ohne internationale Kontrolle angewendet werden könnte, und das macht uns sehr betroffen", so Franz Perrez, Leiter der Abteilung für internationale Angelegenheiten im schweizer Bundesamt für Umwelt, gegenüber Climate Home News. "Einige testen bereits das Sonnenstrahlungsmanagement, die wissenschaftliche Forschung läuft bereits. Wir können die Augen nicht mehr schließen und sagen: "Das ist nur Science Fiction."

Die Resolution wird von Burkina Faso, Mikronesien, Georgien, Liechtenstein, Mali, Mexiko, Montenegro, Niger, Südkorea und Senegal unterstützt, so die letzte Version des Entwurfs vom 25. Februar.

 

Climate Change News: Switzerland puts geoengineering governance on UN environment agenda