Stärkere Belastungen für Intensivmedizin durch Klimawandel

Die Österreichische Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI) hat anlässlich des Tags der Intensivmedizin am 20. Juni aufgezeigt, was Intensivteams in den Spitälern Tag für Tag - mit und ohne Pandemie - für kritisch kranke Menschen leisten.

„Trotz bester Ausstattung, Planung und Vorbereitung werden wir auch in Zukunft immer wieder vor dem Problem stehen, dass wir bei den intensivmedizinischen Ressourcen an die Grenzen des Machbaren oder darüber hinaus kommen“, erklärt ÖGARI-Präsident Prof. Walter Hasibeder. „Vieles spricht dafür, dass Situationen, in denen besonders viele Menschen gleichzeitig intensivmedizinische Hilfe benötigen, häufiger auftreten werden.“

Mehr Krankenhauseinweisungen bei Hitzewellen

Dabei spielt der Klimawandel, mit deutlich mehr Hitzewellen, extremen Wetterereignissen, Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Waldbränden oder Murenabgängen und neuen Epidemien bzw. einer Verlagerung von Infektionskrankheiten in neue Regionen, eine wesentliche Rolle. So zeigen epidemiologische Studien etwa bei Hitzewellen eine Zunahme von Krankenhauseinweisungen, unter anderem aufgrund von Herzinfarkten und Schlaganfällen, schweren respiratorischen Störungen oder Nierenfunktionsstörungen und Dehydratation.

Ein kürzlich veröffentlichter Bericht des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) weist explizit auf das zunehmende Gesundheitsrisiko durch Hitze hin. Extremwetterereignisse mit zahlreichen gleichzeitig eingelieferten Hitzeerkrankten oder Verletzten führen zu einer größeren Auslastung in Intensivstationen in den betroffenen Region.

Hitze kann sich auch auf das Vorkommen sowie die Übertragbarkeit und Gefährlichkeit vieler Bakterien, Viren und Pilze auswirken. Darüber hinaus gibt es Studien zufolge Hinweise auf Zusammenhänge zwischen postoperativen Wundinfektionen und Klimafaktoren.

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Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC)