StartClim: Forschungsprojekt zum Klimawandel

Das Forschungsprogramm StartClim wurde im Jahr 2003 auf Initiative des damaligen Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft mit dem Ziel gegründet, die Folgen des Klimawandels zu untersuchen und Gegenmaßnahmen zu entwickeln. Aktuelle Themen wurden bisher in 159 Projekten bearbeitet. Das Programm wird wissenschaftlich vom Institut für Meteorologie und Klimatologie der Universität für Bodenkultur Wien geleitet und vom Umweltbundesamt administrativ betreut. Die insgesamt neun Projekte aus StartClim 2021 beschäftigten sich mit verschiedenen Methoden und Ansätzen, etwa um Klimawissen zu vermitteln oder Bürger:innen in die Gestaltung von öffentlichen Grünräumen einzubinden.

Projekte zur Klimabildung, zu grünen Wänden und Salzlacken

Klimabewusstsein und klimafreundliches Handeln sind in vielen Schulen Österreichs bereits ein Thema. Es sollen aber auch junge Personen, die sich nicht mehr in der klassischen Bildungslaufbahn befinden, erreicht werden - damit befasst sich das Projekt „Klimagerechte Alltagspraxen“ gemeinsam mit Schüler:innen der Sprach- und Integrationskurse an den Wiener Volkshochschulen. Anhand der vier Alltagsbereiche Wohnen, Ernährung, Mobilität und Konsum konnten die Schüler:innen Erfahrungen austauschen, Klimawissen einbringen und gemeinsam mit dem Projektteam Klimaschutzmaßnahmen für den Alltag entwickeln. Das Projektergebnis sind frei zugängliche, interaktive Unterrichtsmaterialien für Menschen mit Migrationshintergrund, mit dem Wissen zu Klima und einem klimagerechten Alltag vermittelt und interaktiv Sprachkompetenz vertieft werden kann.
Grüne Wände bringen eine Reihe an Vorteilen mit sich, vor allem in dicht bebauten städtischen Gebieten. Sie kühlen Gebäude und Plätze, sind Lebensraum für Pflanzen und Tiere und eignen sich für die Regenwasserbewirtschaftung. Um ihr volles Potenzial entfalten zu können, müssen Aufbau, Größe und Bepflanzung an den Einbauort angepasst werden und der Aspekt des Wasserbedarfs beachtet werden. Das Projekt MEADOW entwickelt daher ein Wasserverbrauchsmodell, das Planer:innen und Projektentwickler:innen dabei unterstützt, den Wasserbedarf abzuschätzen und Anlagen zur Speicherung von Regenwasser und leicht verschmutztem Abwasser zu bemessen.
Die Salzlacken im Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel sind ein einzigartiges Ökosystem und wichtig für den Tourismus. Aktuelles Problem: Durch die Trockenheit der letzten Jahre erreichen der Grundwasserspiegel und der Wasserstand des Neusiedler Sees nie dagewesene Tiefstände. Das erschwert auch das Monitoring der Lacken mittels installierter Pegel, deswegen braucht es die Fernerkundung wie das Projekt FEMOWinkel zeigt. Auf Basis von Satelliten- und Klimadaten wurden Modelle entwickelt, durch die Vorhersagen zu der Ausdehnung der Lacken einige Monate im Voraus möglich sind. Dadurch können von Austrocknung gefährdete Salzlacken schnell identifiziert werden.

 

StartClim: Neues Klimawissen für Österreich

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