Strandhäll vor Umweltkonferenz: „Verpflichtungen umsetzen“

Schweden und Kenia werden am 2. und 3. Juni in Stockholm unter dem Titel „Stockholm+50: ein gesunder Planet für den Wohlstand aller – unsere Verantwortung“ ein hochrangiges Treffen veranstalten. Stockholm+50 markiert den 50. Jahrestag der ersten UN-Umweltkonferenz, der Stockholmer Konferenz von 1972, die zur sogenannten Stockholmer Erklärung führte. Diese enthält mehrere Grundsätze zu Umwelt und Entwicklung und trug zur Gründung des UN-Umweltprogramms (UNEP) sowie zur Einführung des internationalen Umwelttages bei.

„Bei Stockholm+50 geht es darum, wie wir sicherstellen, dass wir die Ergebnisse erzielen, die wir für die bereits eingegangenen Verpflichtungen brauchen. Tagungen, auf denen ständig neue Verpflichtungen eingegangen werden, sind bedeutungslos, wenn wir das, was bereits vereinbart wurde, nicht einhalten“, erklärte die schwedische Klima- und Umweltministerin Annika Strandhäll gegenüber der Presseagentur TT am 29. Mai.

„Wir befinden uns in einer akuten Klimakrise. In Indien schmilzt der Asphalt, Vögel sterben wegen der Hitze, und in Schweden haben wir sintflutartige Regenfälle und Überschwemmungen“, sagte Strandhäll. Sie hofft, dass die führenden Politiker:innen der Welt „Verantwortung zeigen“ und „es schaffen, den Fokus auf das zu richten, wofür sie da sind.“ Dabei müssten die Politiker:innen „vorangehen und Führungsstärke zeigen“, so Strandhäll und fügte hinzu, dass unsere Zukunft „eine gemeinsame Zukunft“ sei, die wir „zusammen gestalten“ müssten.

Pariser Abkommen: Verpflichtungen nicht erfüllt

Dem Stockholmer Umweltinstitut zufolge erfüllt derzeit kein Land seine Verpflichtungen aus dem Pariser Abkommen. Seit 1972 wurde nur ein Zehntel der weltweit vereinbarten globalen Umwelt- und Entwicklungszielen erreicht und keine deutlichen Fortschritte erzielt.

„Dies ist eine scharfe Kritik, die sich die politischen Führer der Welt zu Herzen nehmen müssen. Schweden wird natürlich seinen Beitrag leisten, aber weitere Länder müssen ebenfalls mehr tun, und zwar schneller“, betonte Strandhäll.

Im Vorfeld der UN-Umweltkonferenz finden eine Reihe weiterer Veranstaltungen wie ein Treffen zivilgesellschaftlicher Organisationen zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens und zur Umstrukturierung der Schwerindustrie statt.
 

Euractiv: „Wir befinden uns in einer akuten Klimakrise“