Studie: GAP-Pläne tragen nicht zu Nachhaltigkeit bei

9. Aug 19

Die Europäische Union hat sich in verschiedenen internationalen Abkommen zu einer nachhaltigen Landwirtschaft zum Schutz der Biodiversität und des Klimas verpflichtet. Doch von diesen Zielen ist in der realen Landwirtschaftspolitik, der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union wenig zu bemerken, wie eine neue Studie unter Beteiligung der Uni Innsbruck zeigt. 

Die ForscherInnen haben dafür den aktuellen Reformvorschlag der EU-Kommission für die GAP nach 2020 analysiert. Sie gingen den Fragen nach, ob der Reformvorschlag mit den UN-Nachhaltigkeitszielen vereinbar sei, die gesellschaftliche Diskussion über die Landwirtschaft reflektiere und er eine Verbesserung der jetzigen GAP bringe. Das Ergebnis zeigt, dass neuen Vorschläge einen klaren Rückschritt gegenüber den bisherigen Regelungen darstellen. 

So will die EU Instrumente erhalten, die sich bereits als ineffizient, klima- und umweltschädlich sowie sozial ungerecht herausgestellt haben. So etwa die Direktzahlungen im Rahmen der ersten Säule der GAP.

Die Säule 2 für Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen sowie die Entwicklung des ländlichen Raums hingegen soll gekürzt werden, obwohl sie bisher schon nur ein Zehntel des Umfangs von Säule 1 ausgemacht hat. Die ForscherInnen empfehlen eine Einstellung der Direktzahlungen und eine Ausweitung der zweiten Säule.
 

orf.at: Kritik an Agrar-Reformvorhaben der EU