Studie: Längere Lebensdauer für Elektrogeräte spart Emissionen

19. Sept 2019

Eine neue Studie des European Environmental Bureau (EEB) zeigt, dass die Verlängerung der Lebensdauer von Elektroprodukten in der EU um fünf Jahre bis 2030 jährlich fast 10 Millionen Tonnen Emissionen einsparen würde. Das entspricht einem Wegfall von fünf Millionen Autos für ein Jahr. Schon eine einjährige Verlängerung würde zu einer jährlichen Emissionseinsparung von vier Millionen Tonnen führen.

Diese hohen Werte sind auf den enormen Energie- und Ressourceneinsatz bei der Herstellung und dem Vertrieb neuer und der Entsorgung alter Produkte zurückzuführen. Die Klimaauswirkungen der so genannten Nichtnutzungsphasen werden in der Produktpolitik oft übersehen. Die Gesetzgebung konzentriert sich bisher eher auf die Reduzierung des Energiebedarfs als auf die Produktion von Geräten. Diese eingebetteten Emissionen werden nach wie vor übersehen, obwohl eine Studie zu dem Schluss kommt, dass die EU, wenn sie bei Wareneinfuhren nach Europa berücksichtigt würden, seit 1990 keine Emissionsreduktion erreicht hätte.

Jean-Pierre Schweitzer, Policy Officer im EEB für Kreislaufwirtschaft, sagt zur Studie: Diese Studie ist ein weiterer Beweis dafür, dass Europa seinen Klimaverpflichtungen nicht nachkommen kann, ohne sich mit unseren Produktions- und Verbrauchsmustern auseinanderzusetzen. Wir können es uns nicht leisten, unsere Smartphones alle paar Jahre zu ersetzen. Wir brauchen Produkte, die länger halten und repariert werden können, wenn sie kaputt gehen.“

 

EEB: Revealed: The climate cost of ‘disposable smartphones’