Trans-Anatolische Erdgaspipeline wurde eingeweiht

15. Juni 2018

Die Präsidenten der Türkei, Aserbaidschans und Georgiens haben am Dienstag gemeinsam die Trans-Anatolische Erdgaspipeline (TANAP) eröffnet. Diese ist ein wichtiger Teil des Südlichen Gaskorridors von Aserbaidschan nach Europa, der in Zukunft zur Erdgasversorgung der EU beitragen soll. Von Umweltorganisationen wird das Projekt als fossiles Lock-in kritisiert.

Recep Tayyip Erdoğan, Ilham Alijew und Giorgi Margwelaschwili haben an der Eröffnungsfeier der TANAP in der Stadt Eskişehir in der Zentraltürkei teilgenommen. Ihre Anwesenheit sowie jene von weiteren Staats- und RegierungschefInnen, EnergieministerInnen sowie Führungskräften von Energieunternehmen zeigt Bedeutung, welche der Südliche Gaskorridor in der Energiepolitik genießt. Dieser besteht aus drei Pipelines: der Südkaukasus-Pipeline durch Aserbaidschan und Georgien, der anschließenden TANAP-Pipeline durch die Türkei, und der Trans-Adria-Pipeline (TAP) von Griechenland über Albanien und einen Offshore-Abschnitt durchs Mittelmeer nach Süditalien.

In das TANAP-Projekt wurden rund 8,5 Milliarden US-Dollar investiert. In Zukunft soll es rund sechs Milliarden Kubikmeter Gas aus Aserbaidschan pro Jahr in die Türkei und zehn Milliarden Kubikmeter nach Europa transportieren. Der europäische Teil der Pipeline-Strecke soll 2020 in Betrieb gehen. Allerdings steht gerade der letzte Teil des Korridors aktuell in Frage. So hat sich der neue italienische Umweltminister Sergio Costa von der 5-Sterne-Bewegung kritisch zur TAP geäußert: Diese sei im Grunde „sinnlos“.

 

Euractiv: Neuer Pipeline-Teil für Europas Gasversorgung wird eingeweiht