UBA: Regionale Abfallvermeidung

Durch die Abfallvermeidung werden Ressourcen geschont und das Klima geschützt. Die niederösterreichische Marktgemeinde Hadres hat als Test in der Praxis in Zusammenarbeit mit dem Umweltbundesamt ein regionales Abfallvermeidungskonzept entwickelt und angewendet. Maßnahmen, um das Abfallaufkommen zu verringern, sind unter anderem das papiersparende Büro, das Hadres im Gemeindeamt ebenso eingeführt hat wie eine Restebörse auf der Gemeindewebsite. Sie ermöglicht Bürger:innen, ihre gebrauchten, funktionstüchtigen Produkte gratis zu inserieren und weiterzugeben, statt sie zu entsorgen.

Der Leitfaden des UBA bietet eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für Gemeinden auf dem Weg zum eigenen Abfallvermeidungskonzept. Kernelemente dabei sind die Einbindung von Bürger:innen und anderen Akteur:innen, eine Bestandsaufnahme der Abfallsituation oder auch die Festlegung von Schwerpunkten und Zielen zur Reduktion von Abfällen. Die Maßnahmenvorschläge umfassen neben der jeweiligen Zielgruppe auch Vermeidungspotenzial und Vorgehensweise. Ergänzt wird dieser Katalog durch konkrete Umsetzungsbeispiele von Gemeinden, etwa dem Projekt „K2go – Mehrweg-Bechersystem“ in der Region Kufstein in Tirol oder der Vorarlberger Initiative zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen „Offener Kühlschrank“. Für die erfolgreiche Vermeidung von Abfall ist die Mitarbeit aller erforderlich. Die Gemeindeverwaltung nimmt dabei eine besondere Rolle ein: Sie kann Anreize für Bürger:innen und Unternehmen schaffen, Abfälle zu vermeiden, als Abfallerzeuger das eigene Handeln anpassen und durch das Vermeiden von Abfällen langfristig Kosten einsparen. Die erfolgreiche Umsetzung von Maßnahmen erfordert eine enge Zusammenarbeit mit Akteur:innen, wie den Abfallwirtschaftsverbänden und den Expert:innen der kommunalen Abfallberatung. Die im Leitfaden enthaltene Checkliste hilft, keine Schritte in der Konzepterstellung zu vergessen und eine zeitliche Reihenfolge festzulegen.

Abfallvermeidung umfasst sämtliche Maßnahmen, die verhindern, dass Abfall überhaupt entsteht: von der Verringerung von Abfällen über die Verlängerung der Lebensdauer von Produkten bis hin zur Reduktion von Schadstoffen in Produkten und Abfällen. Sie ist in Österreich und in Europa gesetzlich verankert und als nationales Abfallvermeidungsprogramm Teil des Bundes-Abfallwirtschaftsplans. Anregungen dafür, wie Ressourcen geschont und die Abfallwirtschaft zur Kreislaufwirtschaft weiterentwickelt werden kann, liefert die Fachkonferenz Re-source von 4. bis 5. Mai 2023 in der Stadt Salzburg. Diese widmet sich den Themen Kunststoffrecycling, Umgang mit Lebensmittelabfällen, Ressourcenschonung in der Bauwirtschaft, nachhaltige Textilien sowie neue nachhaltige Konsummuster.


Schritt für Schritt zur regionalen Abfallvermeidung