Umweltbundesamt: Ressourcenverschwendung als größte Herausforderung
Für die Umfrage wurden im Herbst 2022 insgesamt 1007 Personen im Alter zwischen 16 und 80 Jahren online befragt. Das Transformations-Barometer zeigt, dass die Themen Umwelt und Klima die österreichische Bevölkerung beschäftigen. Von 56 Prozent der Befragten wird der übermäßige Ressourcenverbrauch als sehr große Herausforderung für ein nachhaltiges Leben betrachtet, gefolgt von Abfällen in der Umwelt und Wasserverschmutzung. 30 Prozent sehen als größtes Umweltproblem die Zerstörung von Natur und Landschaft, 27 Prozent den Klimawandel. Etwa die Hälfte der Befragten fühlt sich sehr gut bzw. gut über Maßnahmen zum Klimaschutz informiert. 25 Prozent geben an, Nachhaltigkeitsthemen sehr ernst zu nehmen und das eigene Verhalten bereits geändert zu haben. Etwa 47 Prozent haben eigenen Angaben zufolge Umstellungen vorgenommen, die leichtfallen. Drohen Komfortverluste im persönlichen Lebensstil, nimmt die Bereitschaft zur Verhaltensänderung merklich ab. Befragt nach ihren eigenen, umwelt- und klimafreundlichen Aktivitäten im Haushalt geben 85 Prozent der Befragten an, bereits jetzt das Wegwerfen von Lebensmitteln zu vermeiden. 15 Prozent der Umfrage-Teilnehmer:innen haben eigenen Aussagen zufolge private Autofahrten bereits auf ein Minimum reduziert. 53 Prozent geben an, den Konsum von Fleisch- und Milchprodukten im eigenen Haushalt reduziert zu haben. Geht es um das persönliche Engagement für Umwelt und Klima, geben 43 Prozent an, Petitionen und Unterschriftenlisten unterzeichnet zu haben.
Die Ergebnisse des Transformations-Barometers fallen, je nach gesellschaftlichem Milieu, unterschiedlich aus. Die Sinus-Milieus fassen Menschen mit ähnlichen Werten und einer vergleichbaren sozialen Lage zu Gruppen „Gleichgesinnter“ zusammen. Dabei zeigt sich, dass die „Progressiven Realisten“ zu den größten Treibern der gesellschaftlichen Transformation gehören und sich aktiv für den Umwelt- und Klimaschutz einbringen. Wichtig für die mehrheitliche Akzeptanz von Transformationsprozessen ist jedoch die moderne gesellschaftliche Mitte. Das Milieu der „Adaptiv-Pragmatischen Mitte“ ist grundsätzlich sensibilisiert und unterstützt bereits zahlreiche Maßnahmen.
Die Studie wurde vom Umweltbundesamt im Rahmen des „Dialogs für den Wandel“ beauftragt. Die Plattform möchte gemeinsam mit ihren Partner:innen Räume für den Austausch von Wissen und Erfahrungen schaffen und nutzt dafür innovative Dialogformate. Auch werden Diskussionen mit Vertreter:innen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft geführt, durch die Lösungen für die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft entwickelt werden sollen.