Umweltbundesamt: StartClim – Neues Klimawissen für Österreich
Die insgesamt acht Projekte aus StartClim 2022 spannen inhaltlich einen weiten Bogen und beschäftigten sich mit unterschiedlichen Methoden und Ansätzen, um transformative Kompetenzen zu Klimaschutz und Klimawandelanpassung in Unternehmen zu fördern oder gemeinsam mit der Bevölkerung Anpassungsmaßnahmen zu entwickeln, die ein gutes Leben für alle unter veränderten klimatischen Bedingungen ermöglichen. Das Thema Hitze wird unter anderem aus sozialwissenschaftlicher Perspektive beleuchtet und befasst sich mit der Betroffenheit armutsgefährdeter Kinder. Auch die Frage, wie Klimafitness und Klimaresilienz von Gebäuden und Freiflächen in Bezug auf Hitze bestimmt werden können, wurde behandelt. Ein weiteres Projekt analysierte die Zahlungsbereitschaft und die Bereitschaft weitere Wege für neues Grün in Städten in Kauf zu nehmen. Weitere Themen umfassen die Ermittlung von Hagelschäden durch Fernerkundung und die Intensität von Niederschlägen, die Wildbach-Katastrophen auslösen.
Waldbrände haben in den letzten Jahren weltweit und auch in Europa verstärkt zugenommen. Die betroffenen Flächen und die damit verbundenen Kosten steigen. Auch in Österreich erhöhen Trockenheit und Hitze das Risiko für Waldbrände. Um die potenziellen Auswirkungen auf die bebaute Umwelt zu verringern, wurde erstmals in einer Studie die Vulnerabilität von Siedlungen, Gebäuden und Infrastrukturen in Österreich untersucht. Zu den relevanten Merkmalen, die zu berücksichtigen sind, zählen Dachform, Baumaterial und Konstruktion wie Fenster, Türen, Form und Größe, aber auch Merkmale des angrenzenden Waldes (z.B. die Art der Vegetation) und der unmittelbaren Umgebung (Abstand zu benachbarten Gebäuden oder Bäumen). Der daraus abgeleitete physikalische Verwundbarkeitsindex kann räumliche Muster der Anfälligkeit sowie Hotspots aufzeigen, und als Leitfaden für die Ausgestaltung von Katastrophenvorsorge- und Anpassungsmaßnahmen dienen. Als konkrete Empfehlungen schlägt die Studie die Anlage von Schutzstreifen und Brandschneisen vor, um die Anfälligkeit gegenüber Waldbränden zu verringern. Auch die Wahl der Baumaterialien ist von Bedeutung. Waldart und -dichte sind ebenfalls relevant. Bewohner:innen von Siedlungen, die an Wälder mit bestimmten Baumarten und -dichten angrenzen, müssen über die Gefahr informiert werden und sich entsprechend vorbereiten. Bewohner:innen sollen durch gezielte Information auf Baumarten zurückgreifen, die weniger gefährdet sind. Ein wesentlicher Faktor für die Gefährdung ist der Abstand der Baumkronen zum Gebäude. Eine weitere zentrale Empfehlung ist die Sensibilisierung der Öffentlichkeit sowie die Aufklärung und Schulung über Notfallmaßnahmen.