Umweltbundesamt: Vorläufige Bilanz der Luftqualität 2023

Die vorläufige Bilanz zur Luftqualität in Österreich im Jahr 2023 fällt erfreulich aus.

Vorläufige Stickstoffdioxid-Bilanz, Feinstaubbilanz und Ozonbilanz 2023

Stickstoffdioxid (NO2) stammt vor allem aus dem Verkehr, vorrangig von Dieselfahrzeugen. Die Belastung durch Stickstoffdioxid war 2023 etwas niedriger als jene des Jahres 2022. Damit setzt sich der abnehmende Trend der letzten 15 Jahre fort. Hauptursache dafür ist die Erneuerung der Fahrzeugflotte. Feinstaub hat viele unterschiedliche Quellen, wie Hausbrand, Verkehr, Industrie aber auch Landwirtschaft, und wird zudem weiträumig verfrachtet (z. B. Wüstensand). Hinzu kommt, dass sich Feinstaub auch aus anderen Schadstoffen, sogenannten Vorläufersubstanzen, bilden kann. Die Feinstaubbelastung ist im letzten Jahrzehnt deutlich gesunken. Ursache dafür sind günstigere meteorologische Ausbreitungsbedingungen – deutlich mildere Winter mit kürzeren Perioden, die von tiefen Temperaturen und ungünstigen Verhältnissen geprägt sind – und ein Rückgang der Emissionen von PM10 und Vorläufersubstanzen sekundärer Partikel, sowohl in Österreich als auch in den Nachbarländern. Bei Ozon (O3) waren die Werte vergleichbar mit jenen des Vorjahres. Die Informationsschwelle wurde an 6 Tagen an 11 Messstellen in Niederösterreich und Wien überschritten, 2022 an 6 Tagen an 10 Messstellen, 2021 an einem Tag an 2 Messstellen.

Revision der EU-Richtlinien für Luftqualität

Luftverschmutzung schadet der Gesundheit schon bei deutlich niedrigeren Konzentrationen als bisher angenommen. Im Oktober 2022 hat die Europäische Kommission deshalb einen Vorschlag für die Überarbeitung der EU-Richtlinien für Luftqualität veröffentlicht. Dieser Vorschlag sieht niedrigere Grenzwerte als bisher vor, unter anderem für Feinstaub, Ozon und Stickstoffdioxid, die ab 2030 einzuhalten sind. Obwohl das Umweltbundesamt in Österreich langfristig einen positiven Trend in der Luftqualität verzeichnet, werden die aktuellen WHO-Richtwerte für Feinstaub, Ozon und Stickstoffdioxid nach wie vor großflächig überschritten. Der Vorschlag für die Revision der Luftqualitätsrichtlinien sieht auch die Messung weiterer Luftschadstoffe vor, darunter ultrafeine Partikel und Ammoniak. Das Umweltbundesamt hat in Kooperation mit dem Klimaschutzministerium und den Bundesländern mit der Messung dieser Parameter begonnen und erste Berichte veröffentlicht. Ultrafeine Partikel werden unter anderem beim Flughafen Wien-Schwechat und der Raffinerie gemessen. Ammoniak wird österreichweit in landwirtschaftlich geprägten Gebieten und an Vergleichsstandorten gemessen.

Vorläufige Bilanz der Luftqualität 2023