Umweltdachverband fordert Erweiterung der Nationalparks

Mit der Unterzeichnung der Absichtserklärung zur Errichtung eines bundesländerübergreifenden Nationalparks in den Hohen Tauern wurde vor genau 50 Jahren in Heiligenblut im Oberen Mölltal ein Meilenstein in der österreichischen Naturschutzgeschichte gesetzt. Auch wenn es bis zur Gründung des Nationalparks noch zehn Jahre dauern sollte, war die Unterzeichnung der Absichtserklärung gleichsam der Startschuss für die heimische Nationalparkgeschichte.

„50 Jahre Heiligenbluter Vereinbarung, 40 Jahre Nationalpark – wir sind stolz, heuer dieses doppelte Jubiläum in den Hohen Tauern feiern zu können. Für den Nationalpark engagierten sich von Beginn an die großen Natur- und Umweltschutzverbände in ganz Österreich. Ohne Alpenverein, Naturschutzbund und Naturfreunde gäbe es diesen größten Nationalpark im Alpenraum und wertvollen Hotspot der Biodiversität nicht“, sagt Franz Maier, Präsident des Umweltdachverbandes.

„Der Alpenverein hat in der Tat besonderen Grund zum Feiern. Wir sind nicht nur Naturschutzorganisation, sondern auch einer der ganz großen, privaten Grundeigentümer im Nationalpark“, erklärt Liliana Dagostin, Leiterin der Abteilung Raumplanung und Naturschutz im Alpenverein und Vizepräsidentin des Umweltdachverbandes. Allein im Tiroler Anteil des Nationalparks Hohe Tauern finden sich 39 % der Fläche in seinem Eigentum. „An der Kernzone gemessen, steigt der Prozentsatz sogar auf 64 %“, so Dagostin.

Nationalparks helfen in der Biodiversitätskrise

Die sechs heimischen Nationalparks – Hohe Tauern, Gesäuse, Kalkalpen, Thayatal, Donau-Auen und Neusiedler See-Seewinkel – erbringen wertvolle Leistungen für den Natur- und Artenschutz sowie auch für Bildung, Wissenschaft und Erholung. Allerdings sind zur vollen Erfüllung ihrer weitere Bemühungen erforderlich. „Ein Nationalpark ist weltweit die stärkste Marke, eine der wichtigsten Kategorien des Naturschutzes und ein wesentlicher Beitrag für die Regionalentwicklung. Hierzulande bewahren Nationalparks auf 2.391 km² bedeutende Naturräume“, betont Maier. „Doch es geht auch um die Zukunft dieser Naturjuwele als wichtige Hilfsmittel zur Bewältigung der Biodiversitätskrise.“ Für einen effektiven Naturschutz sei eine Erweiterung der Nationalparks unabdingbar, so Maier.
 

OTS: Nationalparkjubiläum: Meilenstein der Naturschutzgeschichte