Umweltdachverband: Kreislaufwirtschaft als Hebel für Wellbeing Economy nutzen

Zum Start der Beyond Growth Konferenz in Wien fordert der Umweltdachverband, die 2022 beschlossene Kreislaufwirtschaftsstrategie als zentralen Hebel für die Transformation der Wirtschaft zu nutzen. Österreich hat sich darin ein umfassendes Ressourcenreduktionsziel gesetzt: Bis 2050 soll der Material-Fußabdruck von jährlich ca. 33 auf sieben Tonnen pro Kopf gesenkt werden. „Die nächste Bundesregierung ist daher gefordert, eine ambitionierte Suffizienzpolitik einzuführen, um attraktive, ressourcenschonende und sozial gerechte Lebensstile zu schaffen, wobei Suffizienz nicht mit individuellem Verzicht gleichgestellt werden darf. Vielmehr geht es um geeignete politische Rahmenbedingungen: Nachfrageseitige Maßnahmen, Infrastrukturen und soziale Innovationen, wie neue Wohnformen, Arbeits-, oder Versorgungsmodelle. Dazu braucht es verbindliche Gesetze, wie ein Ressourcenschutzgesetz, in dem die Ressourcenreduktionsziele samt Umsetzungsinstrumenten und verpflichtendem Monitoring gesetzlich verankert werden“, so Maria Langsenlehner, Expertin für Kreislaufwirtschaft und Wirtschaftstransformation im Umweltdachverband.

Wellbeing Economy als Vision und Bewegung

„Ständiges Wirtschaftswachstum darf nicht mehr alleinige Prämisse der Wirtschaftspolitik sein. Denn eine absolute Entkoppelung zwischen Ressourcenverbrauch und Wirtschaftswachstum ist noch nie auf Dauer und in ausreichendem Maße gelungen. Im Sinne der „Wellbeing Economy“, die als Ziel im 8. Umweltaktionsprogramm der EU rechtlich festgeschrieben ist und der sich auch Österreich verpflichtet hat, bedarf es alternativer Wohlstandsindikatoren zum Bruttoinlandsprodukt, die auch sozial-ökologische Nachhaltigkeit beinhalten. Die Wellbeing Economy ist eine Vision einer sozial gerechten und ökologisch nachhaltigen Wirtschaft, die von einer globalen Allianz mitgetragen wird. Österreich sollte Teil dieser Bewegung werden und auf diese Vision hinarbeiten“, betont Langsenlehner.

Beyond Growth Konferenz

„Für eine solche gesellschaftliche Transformation ist die Zusammenarbeit aller Akteur:innen nötig: Politische Entscheidungsträger:innen, die sich dem Thema annehmen, Unternehmen, Medienvertreter:innen, Multiplikator:innen und nicht zuletzt die Zivilgesellschaft“, sagt Sophia Kratz, Kreislaufwirtschaftsexpertin des Umweltdachverbandes und Mitorganisatorin der Beyond Growth Konferenz. Die Konferenz wurde für Diskussionen über eine Wirtschaft ohne Wachstumsdruck, für das Aufzeigen möglicher Wege zu einem nachhaltigen Wohlstand und für in Österreich bereits bestehende Umsetzungmöglichkeiten genutzt.

Umweltdachverband fordert: Kreislaufwirtschaft als Hebel für Wellbeing Economy nutzen!