Umweltdachverband: Nationaler Energie- und Klimaplan muss nachgebessert werden

Am 30. August endet die Begutachtungsfrist für den integrierten Nationalen Energie- und Klimaplan (NEKP). Der Umweltdachverband hat seine Stellungnahme bereits abgegeben und fordert die Regierung auf, den vorliegenden Plan fundamental nachzubessern: „Der Entwurf zeigt die großen Lücken der österreichischen Klimapolitik auf: In Sachen Treibhausgas-Reduktion müssten rund 8 Mio. t CO2 mehr eingespart werden, um die angepeilten Minus 48 Prozent gegenüber 2005 zu erreichen. Außerdem klafft eine Lücke von 7 TWh in der erneuerbaren Stromerzeugung bis 2030. Und: Es braucht einen stärkeren Fokus auf Energieeffizienzmaßnahmen“, sagt Franz Maier, Präsident des Umweltdachverbandes.

Der Schlüssel zum Klimaschutz liegt in einer massiven Reduktion des Energieverbrauchs und wirkungsvollen Effizienzmaßnahmen, um eine Vollversorgung mit Erneuerbaren zu schaffen. Erneuerbare Energien müssen naturverträglich ausgebaut, der Naturschutz insgesamt muss gestärkt werden. Die Bedeutung intakter Ökosysteme und Renaturierungsmaßnahmen als CO2-Speicher sind allerdings im NEKP nicht abgebildet. Der zunehmende Verlust an Natur verstärkt die globale Erhitzung, 24 Prozent der weltweiten CO₂-Emissionen stammen aus degradierten oder zerstörten Böden und Ökosystemen. Allein daraus wird die fundamentale Funktion intakter Böden offenkundig. Auch im Verkehrssektor besteht punkto Treibhausgasemissionen weiterhin Handlungsbedarf: „Insbesondere müssen die CO2-Emissionen im alpinen Transitverkehr auf Null reduziert werden – auch im Hinblick auf die geplante Klimaneutralität des Verkehrssektors, zu der sich die europäischen Staaten bis 2050 verpflichtet haben“, sagt Maier, und betont: „Es braucht deutlich höhere Anstrengungen, um eine zielkonforme Entwicklung im Bereich Energieeffizienz in der Dekade bis 2030 sicherzustellen – der NEKP muss nachgebessert werden!“

Auch GLOBAL 2000 fordert eine umfassende Überarbeitung des Entwurfs eines Integrierten nationalen Energie- und Klimaplans. Es fehlen konkrete Maßnahmen und auch Verbindlichkeit des Plans. Weiters werden Verantwortlichkeiten nicht klar und verbindlich zugeordnet und auch die Finanzierung ist nicht sichergestellt. Greenpeace sieht ebenso Mängel und schlägt 55 Maßnahmen für einen starken Klimaplan vor. Es braucht eine SUV-Steuer, ein Verbot von Kurzstrecken- und Privatjetflügen, aber auch eine Mobilitätsgarantie, sodass allen Österreicher:innen innerhalb von 15 Gehminuten ein Mobilitätsangebot zur Verfügung steht.

Umweltdachverband: Nationaler Energie- & Klimaplan muss unbedingt nachgebessert werden!

GLOBAL 2000 fordert umfassende Überarbeitung des Entwurfs eines Integrierten nationalen Energie- und Klimaplans (NEKP)

Greenpeace schlägt 55 Maßnahmen für starken Klimaplan vor