Umweltdachverband: Neue Studie bringt Vorschläge für die Einhebung von Wassergebühren

Wasser, Meere & Fischerei

Der Umweltdachverband hat in Zusammenarbeit mit der Johannes Kepler Universität (JKU) Linz und der Wirtschaftsuniversität (WU) Wien im Rahmen eines ÖNB Jubiläumsfonds-Projekts eine Studie erstellt, die den Ergebnissen eines Vorgängerprojektes folgend die konkrete Einführung von EU-rechtskonformen Wassergebühren untersucht hat.

"Mit den Arbeiten aus unserer Studie haben wir die Grundlage für die Implementierung einer modernen, die Umwelt- und Ressourcenkosten berücksichtigenden Wassergebührenpolitik geschaffen", sagt Beate Geretschläger von der JKU Linz, Mitautorin des juristischen Teils der Studie.

Bislang werden bei der Wasserpreisgestaltung Umwelt- und Ressourcenkosten wenig bis gar nicht berücksichtigt. "Dabei läge darin ein hohes Potenzial. Einerseits würden Wassergebühren in Landwirtschaft, Tourismus und E-Wirtschaft zu einem sorgsameren Umgang mit der Ressource führen und wenig rentable Anlagen damit einfach nicht errichtet", sagt Stephan Lutter von der WU Wien, einer der Verfasser des umweltökonomischen Teils der Studie. "Andererseits ist auch klar, dass durch die Einführung von entsprechenden Gebühren Einnahmen kreiert würden, die für öffentliche Interessen – im Idealfall zweckgebunden für den Wasserschutz – einsetzbar wären", sagt Lutter.

Die Studie, die in Kürze im MANZ-Verlag erscheinen wird, belegt, dass eine Anwendung der Wassergebührenpolitik gefordert ist, weil sie Anreize setzt die Wasserressourcen effizienter zu nutzen. Sie zeigt außerdem auch auf, wie eine solche Wassergebührenpolitik konkret umgesetzt werden könnte.

"Nur die kommunale Wasserver- und Abwasserentsorgung sind in Österreich mit Gebühren belegt und treffen damit in erster Linie die Haushalte, während andere Sektoren, wie Tourismus, Industrie und E-Wirtschaft das Wasser gratis nutzen können und damit auch noch Geld verdienen. Es kann nicht länger angehen, dass Wassernutzung im Bereich des Tourismus etwa für den Betrieb von Schneekanonen, in der Industrie durch die Nutzung der thermischen Kapazität des Wassers, zum Beispiel zur Kühlung, oder in der Energieproduktion durch die Wasserkraft, gratis ist. Das ist Luxus auf Kosten der Allgemeinheit, der nicht mehr länger verantwortbar ist, und zudem eine umweltschädliche Subvention, die nicht länger bestehen darf", sagt Franz Maier, ehrenamtlicher Präsident des Umweltdachverbands.

Eine Zusammenfassung der wichtigsten Fakten und Argumente der Studie steht auf der Webseite des Umweltdachverbandes als Download zur Verfügung.

Umweltdachverband Pressemitteilung