Präsentierter Gesetzesentwurf für das EU Nature Restoration Law ist essenziell für Klima und Biodiversität!

Mit dreimonatiger Verzögerung hat die EU diese Woche ihren Entwurf für das Gesetz zur Wiederherstellung der Natur präsentiert. „Das Nature Restoration Law kann Game-Changer für Biodiversität und Klimaschutz sein – wir freuen uns, dass der Entwurf dafür auf dem Tisch liegt. Denn der Erhalt der Biodiversität und gesunde Ökosysteme sind auch unabdingbar für erfolgreichen Klimaschutz und Klimawandelanpassung. Die Funktionsfähigkeit von Ökosystemen und natürlicher Prozesse ist zentral, wenn wir die Klimakrise bewältigen wollen, dies sollten wir uns endlich eingestehen“, betont Franz Maier, Präsident des Umweltdachverbandes.

Klima- und biodiversitätsfördernde Landwirtschaft ist das Gebot der Stunde

„Wir müssen wertvolle Naturräume restaurieren, um das Wasser in der Landschaft zu halten, sonst vertrocknen in den zunehmend heißeren Sommern die landwirtschaftlichen Kulturen. Auch gefährdete Biotoptypen wie Feuchtwiesen, Moore, Magerrasen und Auwälder müssen wiederhergestellt werden. Biodiversitätsflächen sind wichtige Refugien für Bestäuber und damit auch essenziell für unsere Ökosystemleistungen. Gesunde Naturräume, kleinstrukturierte Landwirtschaft und regionale Kreisläufe sind Voraussetzungen für eine langfristige unabhängige Ernährungssicherheit“, so Maier, Präsident des Umweltdachverbandes.

Laura Hildt, Referentin für Biodiversität beim EEB ist der Meinung, dass der Vorschlag zum Naturwiederherstellungsgesetz ein starkes Instrument ist, um Ökosysteme wiederherstellen und verbessern zu können und den Menschen helfen kann, mit Dürren, Überschwemmungen und Hitzewellen besser fertig zu werden. Die übergreifende Verpflichtung, bis 2030 20 % der Land- und Meeresflächen der EU wiederherzustellen, kann bahnbrechend sein – vorausgesetzt, alle Mitgliedstaaten leisten ihren gerechten Beitrag und ergreifen echte Wiederherstellungsmaßnahmen.“

Arno Aschauer, Biodiversitätsexperte beim WWF Österreich sieht im geplanten Gesetz ein große Chance, die ergriffen werden muss, bevor die Klima- und Biodiversitätskrise weiter außer Kontrolle gerät. Bei einigen Schwachstellen müsse dafür aber bis zum Beschluss noch nachgebessert werden. Zum Beispiel mangelt es bei der Sanierung von Flüssen und Feuchtgebieten an ambitionierten und messbaren Zielen. Darüber hinaus stehe und falle der Erfolg des geplanten Gesetzes mit der Umsetzung in den Mitgliedstaaten. Hier sieht der WWF in Österreich deutlichen Nachholbedarf. „Die Bundesregierung muss sich für ein starkes EU-Gesetz mit verbindlichen Zielen einsetzen und schon jetzt ihre nationalen Hausaufgaben machen. Zum Beispiel hängt die neue Biodiversitätsstrategie immer noch in der Warteschleife und es fehlt weiterhin ein klarer Umsetzungsplan“, sagte Arno Aschauer.

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