Umweltdachverband und GNF ermöglichen barrierefreies Naturerlebnis

Der Zugang zur Natur ist für Menschen mit einer Behinderung ist oft schwierig, weil die entsprechende Anpassung von Umweltzentren und Naturparks meist mit erheblichen Kosten verbunden ist. Mit dem Projekt „Natur ohne Barrieren“ will der Umweltdachverband gemeinsam mit Global Nature Fund (GNF) / International Foundation for Environment and Nature nun zu einer entsprechenden Unterstützung dieser Menschen beitragen. Dieses Projekt befasst sich mit der Integration von Menschen mit Behinderungen in die Naturvermittlungsangebote aller Teilnehmerländer.

In dem Projekt werden praktische Materialien für Naturparks, Umweltpädagog*innen und Menschen mit Behinderung entwickelt. Dabei liegt das Hauptaugenmerk auf der Elimination von physischen und kommunikativen Barrieren. Ziel ist es, dass Menschen mit einer eingeschränkten Wahrnehmung dieselbe Erfahrung wie diejenigen ohne Einschränkung haben.

Sämtliche Ergebnisse sollen gleichermaßen auf alle natürlichen Umgebungen anwendbar sein. Darüber hinaus umfasst das Projekt die praktische Unterstützung mehrerer Naturschutzzentren in Deutschland, Österreich, Polen und Ungarn bei einer barrierefreien Anpassung. Der Umweltdachverband ist Partner für die Umsetzung des Projekts in Österreich.

Menschen mit Behinderungen als Projektexpert*innen

Zu den wichtigsten Ziele des Projekts zählen das Sammeln europäischer Erfahrungen, die Analyse der vorhandenen Kriterien und Programme sowie die Entwicklung praktischer und praktikabler Umsetzungsleitfäden für verschiedene Nutzer*innengruppen in Europa. Menschen mit Behinderungen fungieren dabei als wichtige Projektexpert*innen, welche bei der Entwicklung von Richtlinien und Testmaßnahmen unterstützen.

Wie der Umweltdachverband betont, sind barrierefreie Angebote für 10 Prozent der Menschen unverzichtbar, für 30 Prozent hilfreich und für 100 Prozent praktisch. Für etwa 1,7 Millionen Menschen in Österreich und etwa 80 Millionen <menschen in Europa ist das Erleben der Natur mit verschiedenen Barrieren verbunden. Eine Million Menschen in Österreich leben mit einer Bewegungseinschränkung, davon brauchen 50.000 Menschen einen Rollstuhl. Zudem haben etwa 300.000 Menschen eine Sehbehinderung und 200.000 Menschen eine Hörbehinderung, 200.000 Menschen psychische oder nervliche Probleme und etwa 100.000 Menschen haben Lernschwierigkeiten (Quelle: Statistik Austria, Mikrozensus 2007, gerundet).


Projekt-Website

Umweltdachverband Presseaussendung