Umweltdachverband und WWF: Welt-Artenschutztag
Zum internationalen Tag des Artenschutzes betont der Umweltdachverband die Wichtigkeit von Biodiversitätsschutz und Renaturierung. Der Vorschlag für das EU-Gesetz zur Wiederherstellung der Natur (Nature Restoration Law) ist der erste große europäische Rechtsakt zur Biodiversität seit der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie. Denn es gilt Naturräume wiederherzustellen, um wertvolle Ökosystemleistungen zu sichern. So wird es in Zeiten der Klimaerhitzung immer wichtiger, Wasser in der Landschaft zu halten sowie wichtige Refugien für Bestäuber und gefährdete Biotoptypen wie Feuchtwiesen, Moore, Magerrasen und Auwälder zu sichern. Es braucht naturbasierte Lösungen, um die Klimaziele zu erreichen, die den Schutz der Biodiversität und Ökosysteme gewährleisten und gleichzeitig der Steigerung erneuerbarer Energien und der Reduktion der Treibhausgasemissionen dienen.
Auch die Naturschutzorganisation WWF fordert anlässlich des weltweiten Artenschutz-Tages schärfere Maßnahmen gegen den hohen Bodenverbrauch. Die Zerstörung wertvoller Natur treibt die Biodiversitätskrise an. Acht von zehn EU-rechtlich geschützten Arten und Lebensräumen sind in keinem guten Zustand. Daher braucht es dringend ein Rettungspaket. Der Bodenschutz-Vertrag muss wirksame Maßnahmen gegen den Flächenfraß beinhalten, wichtig sind verbindliche Obergrenzen, neue Naturschutzgebiete und die Ökologisierung der Raumordnung. Nur noch rund sieben Prozent der österreichischen Landschaft sind weitgehend frei von menschlichen Eingriffen und nur noch 14 Prozent der heimischen Flüsse können frei fließen. Mehr als 90 Prozent der ursprünglichen heimischen Moorfläche sind bereits zerstört worden. Trotz der Warnungen wird weiterhin verbaut. Es braucht ein starkes EU-Renaturierungsgesetz, um gefährdete Arten in Feuchtgebieten, Flüssen, Mooren und Wäldern vor dem Aussterben zu bewahren. Bis 2030 sollen laut EU-Zielen zehn Prozent der Staatsfläche als streng geschützte Gebiete ausgewiesen werden. Mit einem Anteil von weniger als drei Prozent liegt Österreich derzeit aber weit darunter.
Das Umweltbundesamt definiert Bodenverbrauch als den Verlust biologisch produktiver Böden durch Verbauung für Siedlungs- und Verkehrszwecke, aber auch für intensive Erholungsnutzungen, Deponien, Abbauflächen, Kraftwerksanlagen und ähnliche Intensivnutzungen. Fast 60 Prozent davon sind zuletzt versiegelt worden, also mit einer wasserundurchlässigen Schicht überzogen.
Welt-Artenschutztag: WWF fordert Rettungspaket für die Natur