Umweltdachverband zu nationalem GAP-Strategieplan: Schlüssel für nachhaltige Entwicklung der Landwirtschaft ab 2023

Die Europäische Kommission hat am 13. September den nationalen Strategieplan zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) genehmigt. Dieser Plan stellt die Weichen für die Entwicklung der Land- und Forstwirtschaft in der Förderperiode 2023 – 2027. Künftig stehen im Rahmen des GAP-Strategieplanes rund 1,8 Milliarden Euro pro Jahr für die Stabilität der heimischen Land- und Forstwirtschaft sowie für die ländliche Entwicklung zur Verfügung.

„Der Strategieplan lässt Verbesserungen für Natur und Umwelt erhoffen, setzt allerdings stark auf freiwillige Anreize, die ihre Wirkung nur entfalten, wenn Bewirtschafter:innen die Umweltförderungen aktiv buchen“, gibt Gerald Pfiffinger, Geschäftsführer des Umweltdachverbandes, zu bedenken.

Umweltdachverband begrüßt mehr Blühflächen, Landschaftselemente und Biolandbau

Zahlreiche heimische gefährdete Tier- und Pflanzenarten seien auf die bäuerliche Kulturlandschaft und extensive Flächennutzung angewiesen, wie der Umweltdachverband hervorhebt. Die Förderung artenreicher, bunter Wiesen sei dabei der Kern für eine nachhaltige Bewirtschaftung. „Es ist daher sehr positiv, dass Landschaftselemente und Mehrnutzenhecken, Streuobst- und Blühwiesen künftig besser gefördert werden“, so der Umweltdachverband. Dieser begrüßt zudem, dass an der Maßnahme „Umweltgerechte und biodiversitätsfördernde Bewirtschaftung“ (UBB) teilnehmende Betriebe je nach Prämie 7 bis 20 % ihrer Fläche biodiversitätsfördernd ausrichten. Dies geschieht, indem sie etwa Blühflächen und -wiesen anlegen, eine Maßnahme, welche ab 2023 auch für Biobetriebe verpflichtend sein soll. Insgesamt will die österreichische Bundesregierung damit 10 % Ökoflächen erreichen.

Positiv bewertet der Umweltdachverband auch eine höhere Förderung für Neueinsaat artenreicher Wiesen mit regionalem Saatgut, die deutliche Anhebung der Förderobergrenze für die Maßnahme „Naturschutz“ zum Erhalt der artenreichsten Feuchtwiesen, Trocken- und Magerrasen, die Ausweitung der „ergebnisorientierten Bewirtschaftung“, die Erhöhung des Budgets für flächenbezogene Naturschutzmaßnahmen und -projekte sowie die umfassendere Behirtung und finanzielle Förderung von Herdenschutzmaßnahmen inkl. Herdenschutzhunde.

Allerdings sieht der Umweltdachverband im GAP-Strategieplan „Luft nach oben“, was die Ziele für Stickstoff- und Pestizidreduktion und die bodenschonende Bewirtschaftung betrifft, die auch Verbesserungen im Klimaschutz bringen würde. Der weitere Ausbau des Bio-Landbaus auf 30 % sei darüber hinaus zu wenig ambitioniert. Weiters müsse im Hinblick auf die Wald-Maßnahmen noch klar ausgewiesen werden, wieviel Geld in konkrete Biodiversitätsmaßnahmen fließt. Überdies sei unverständlich, warum der Forststraßenbau weiter gefördert werden soll. „Ein weiterer Wermutstropfen ist, dass Österreich der EU-Kommission folgt und die EU-weit verpflichtende Anlage von Brachflächen für 2023 aussetzt. Damit wird die Zielsetzung, mehr Biodiversität in Agrarlandschaften zu bringen, im Jahr 2023 geschwächt. Wir appellieren nun an alle Bewirtschafter:innen, Umweltförderungen aktiv zu buchen – die Natur und künftige Generationen profitieren davon“, so Pfiffinger.
 

Umweltdachverband zu nationalem GAP-Strategieplan: Schlüssel für nachhaltige Entwicklung der Landwirtschaft ab 2023

OTS: Umweltdachverband zu nationalem GAP-Strategieplan: Schlüssel für nachhaltige Entwicklung der Landwirtschaft ab 2023

ORF: Grünes Licht für Österreichs Gemeinsame Agrarpolitik