Umweltdachverband zum Weltwassertag: Lebensraum Fluss erhalten
26. März 20
Unter dem Motto „Wasser & Klimawandel“ nahm der Weltwassertag am 22. März Strategien für einen schonenden Umgang mit dem blauen Gold in den Blick (siehe auch NL 19.03.20). Denn wir tragen alle Verantwortung für unsere wertvollste Ressource.
„Die Auswirkungen des Klimawandels auf unsere Gewässer sind eklatant – steigende Temperaturen üben zusätzlichen Druck auf die bereits stark belasteten Ökosysteme aus. Die meisten natürlichen Flusslebensräume sind durch Verbauungen zerstört, mehr als 60 % der Flüsse sanierungsbedürftig. Fischarten wie die Bachforelle sind von der zunehmenden Erwärmung der Flüsse besonders betroffen. Der „Fisch des Jahres 2020“ liebt nämlich klares, sauberes, kühles Wasser und reagiert auf Verunreinigungen besonders empfindlich. Es ist leider zu erwarten, dass der Lebensraum dieser in Österreich weit verbreiteten Art in den kommenden Jahrzehnten mit dem Anstieg der Wassertemperaturen deutlich zurückgehen wird. Naturnahe und vernetzte Gewässer können die negativen Auswirkungen des Klimawandels jedoch mildern. Wir begrüßen daher, dass sich Österreich kürzlich beim EU-Umweltrat zur Beibehaltung der EU-Wasserrahmenrichtlinie als wertvolles Schutzinstrument unserer Gewässer bekannt hat – wichtig ist nun die Finanzierung der Maßnahmen für die Umsetzung dieser Richtlinie. Denn: Geht es der Bachforelle gut, geht es den Gewässern gut“, sagt Pablo Rauch, Gewässerexperte im Umweltdachverband.
Wie modernes Flussraummanagement, das ökologische und bauliche Ziele gleichzeitig erfüllt, aussehen kann, zeigt der Umweltdachverband im Bereich des Hochwasserschutzes in seinem vom BMLRT und der EU geförderten Projekt STREAM~LAND. „Hochwasserfit und klimafit? Die Zauberformel dafür heißt ,intergrativer Hochwasserschutz‘. Im Rahmen von STREAM~LAND begleiten wir die Planung von integrativen Renaturierungsmaßnahmen in zwei Modellregionen – Lafnitz in der Steiermark und Vils in Tirol. Maßnahmen wie Flussaufweitungen, das Anlegen von Gewässerrandstreifen, Schaffung dynamischer Lebensräume etwa durch Wiederanbindung von Nebenarmen oder auch Flächenmanagement im Flusseinzugsgebiet schützen vor drohenden Hochwässern aber auch vor einem Biodiversitätsverlust. So wird der Lebensraum für Menschen und gefährdete Arten wie Bachforelle, Huchen, Sterlet, Steingressling und Koppe geschützt. Die Vorteile überzeugen und wir freuen uns, dass der integrative Hochwasserschutz auf politischer Ebene und in den Gemeinden sehr positiv angenommen wird“, so Rauch.
Das LE-Projekt STREAM~LAND des Umweltdachverbandes findet in Zusammenarbeit mit den Land&Forst Betrieben Österreich, der Landwirtschaftskammer Österreich, den Naturfreunden Internationale, den Naturfreunden Österreich, dem Naturschutzbund Österreich, dem Österreichischen Fischereiverband sowie mit der CIPRA Österreich und weiteren Mitgliedsorganisationen des Umweltdachverbandes statt. Das Projekt wird vom Bundesministerium Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT) und von der EU gefördert.
Umweltdachverband: Umweltdachband zum Weltwassertag
Umweltdachverband: LE-Projekt Streamland